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Die Villenkolonie MulangInhalt dieses Kapitels
Die Haus-Adressen sind in diesem Kapitel, wo sinnvoll, ausgeschrieben (»Schloßteichstraße 3«, nicht »Schloßteichstr. 3« oder »Nr. 3«), so daß man mit Hilfe der Such-Funktion alle Erwähnungen eines Hauses finden kann. – Das Symbol »(→)« zeigt an, daß sich beim Anklicken des Links ein neues Fenster öffnet. |
(zum Inhaltsverzeichnis) | Lage, Anfänge, Überblick |
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Das Gebiet der Villenkolonie Mulang: Auf dem Luftbild von 2005 erkennt man rechts oben den Schloßteich, den »Lac« im Park Wilhelmshöhe und das Schloß. Das Parkgelände begrenzt die Kolonie damit im Norden und Westen. Im Süden und Osten, auf dem Foto unten und links, liegen Landschafts-Schutzgebiete, die als hellbraune Wiesen mit dunkelbraunen Baumstreifen erscheinen. Ihren Namen hat die Villenkolonie vom »chinesischen« Parkdorf Mou-lang (siehe das Kapitel »Chinesisches Dorf«). Die Villenkolonie heißt nicht »der Mulang«, sondern einfach »Mulang« (worauf auf Wunsch Karl-Hermann Wegners, des überaus kenntnis- und verdienstreichen Gründers und Direktors i.R. des Kasseler Stadtmuseums, gerne hingewiesen wird). * * * Das erste Landhaus auf dem Gebiet der späteren Kolonie wurde etwa 1867 erbaut: die Villa von Sanitätsrat Dr. Schmidt, dem ehemaligen kurfüstlichen Leibarzt. Sie lag am oberen Ende der heutigen Mulangstraße. Ebenfalls noch vor Gründung der Villenkolonie entstanden das Landhaus von Julius Siebert, ca. 1877, heute Siebertweg 1, und das Haus von Heinrich Schmidtmanns »Vetter Louis Hochapfel«, heute Kurhausstraße 1. * * *
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Die Hauptphasen von Aufbau und Ausbau der Villenkolonie Mulang: • Ausbauphase, 1895 bis 1925: Prächtigere Häuser wurden gebaut. Die Kolonie dehnt sich aus in Richtung Lindenstraße, Steinhöferstraße, Löwenburgstraße. Beispiel: Kurhausstraße 7, die Villa Henkel. • Krise in den 20ern und 30ern: Durch eine Reichensteuer waren viele Villen als solche nicht mehr haltbar (daher auch der Abriß der prächtigen Henschelvilla auf dem Kasseler Weinberg, hier klicken (→) für einen HNA-Artikel). Die Villen wurden in Wohnungen aufgeteilt, als Pensionen oder Töchterheime verwendet – oder abgerissen, siehe etwa Steinhöferstraße 15. • Modernes Bauen in den Zwischenkriegs-Jahren, 1925 bis 1940. Es entstanden schlichte, von Werkbund- und Bauhaus-Gedanken beeinflußte Bauten: entlang der Brabanter Straße, in der Hugo-Preuß-Straße, im oberen, also dem westlichen Teil der Lindenstraße und auf vielen Grundstücken, die durch Generationenwechsel oder Geldmangel nicht mehr so großzügig bleiben konnten. Beispiele: Schloßteichstraße 4 (auf dem Grundstück der Villa Mummy/Piepmeyer, Kurhausstraße 13), ein trefflich durchgestalteter und erhaltener Villenbau der Kasseler Architekten Catta und Groth samt erhaltenem Garten von Harry Masz. Weitere Beispiele: die Häuser der Architekten Baecker und Sirrenberg (die teils noch in den 2000er Jahren abgerissen wurden). • Kriegszerstörungen, besonders im Januar und März 1945 (siehe das Luftbild in der linken Kolumne). • Wiederaufbau und Weiterbau nach dem Krieg, 1945 bis 1970: Teils wurden Häuser repariert, oft mit Notdächern und ohne Wiederaufbau zerstörter Türmchen, teils wurden auf den Grundmauern zerstörter Häuser neue gebaut, teils Grundstücke erstbebaut bzw. geteilt und mit kleineren Einfamilien- oder halbwegs passenden Mehrfamilienhäusern bebaut. Beispiel: Kurhausstraße 12–14. • Die Spekulanten- und zweite Zerstörungsphase, und als Reaktion
der Denkmalschutz: 1970 bis heute. Teilweise wurden noch rasch
herrliche Häuser zerstört, bevor der Denkmalschutz griff, auch solche, die eigentlich schon
geschützt waren; Anwohnerproteste wurden laut. Seit den 90er
Jahren entstehen auch in Mulang
»Stadtvillen« mit möglichst
praktischer Gartengestaltung, nämlich so gut
wie gar keiner (Fachwörter für derartige »Gärten«
lauten bezeichnenderweise etwa »Vor- und Begleitgrün«).
Beispiele: Lindenstraße 10; Kurhausstraße 12, Kurhausstraße 13, Kurhausstraße 14, Kurhausstraße 18, Kurhausstraße 20; Schloßteichstraße 8, Schloßteichstraße 12. – Andererseits
wurden und werden Bauten (teils in letzter Sekunde) gerettet und
mit viel persönlichem Einsatz restauriert, oft wird auf maximalen
Ausbau und Grundstücksteilung verzichtet. Beispiele: Wigandstraße 4, Lindenstraße 4,
Steinhöferstraße 2 und Burgfeldstraße 4. |
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Fünf frühe Texte zur Villenkolonie Mulang | |
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Aus der »Festschrift zur 38. Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure«, Cassel 1897: Am südlichen Rande des Parkes von Wilhelmshöhe, unmittelbar an das bereits erwähnte chinesische Dörfchen Mu-Lang anschliessend, ist im Verlaufe von etwa 15 Jahren ein vollständiger Ort, »die Villen-Colonie«, entstanden, mit Privat- und Pensions-Villen, Kuranstalten und Hotels, in den verschiedensten Stilarten, vom einfachen Schweizerhäuschen bis zu palastartigen Bauten. Der vollständige Text findet sich im letzten Teilkapitel des Kapitels »Kurort Wilhelmshöhe«; hier ein direkter Link. * * * Aus den »Erinnerungsbildern« des Kolonie-Gründers Heinrich Schmidtmann, 1910: Schon lange war es mein
Wunsch, mich in Rücksicht auf meine gesundheitlichen Verhältnisse,
die immer noch sehr zu wünschen übrig ließen, auf
Wilhelmshöhe anzukaufen; disen Wunsch konnte ich mir jetzt [Herbst 1880] erfüllen.
Mein Freund Julius Siebert sowie mein Vetter Hochapfel hatten sich bereits oben angekauft und sich schöne Sommersitze
am Wald geschaffen. Für das Kapitel zu Heinrich Schmidtmann mit dem vollständigen Text der »Erinnerungsbilder« hier klicken. * * * Aus der »Geschichte der Wilhelmshöhe« von Paul Heidelbach, 1909: Noch bedarf die Entstehung der an die Wilhelmshöher Parkanlagen im Süden angrenzenden Villenkolonie einer Erwähnung. Die erste Villa baute dort bereits gegen Ende der 60er Jahre der frühere Leibarzt des Kurfürsten Sanitätsrat Dr. Schmidt. Es war dies das jetzt zur Wiederholdschen Kuranstalt gehörige Schweizerhaus. Einige Jahre später baute Rentier Reichel den daneben stehenden Fachwerkbau, und in diesen beiden Häusern mit dem dazwischengebauten Speisesaal begründete Dr. Wiederhold seine Kuranstalt. 1873 wurde auf Anregung des Buchhändlers Dr. Wigand eine Aktiengesellschaft zur Erbauung des Pensionshauses Wilhelmshöhe gegründet. Wigand, der schon 1870 während der Industrieausstellung vom Königsplatz in Kassel nach Wilhelmshöhe Omnibusfahrten eingerichtet hatte, rief dann später die Dampfstraßenbahn ins Leben, wodurch der erste Anstoß zur Entstehung der Kolonie gegeben war. Am 5. Juli 1877 wurde die Tramway Kassel–Wilhelmshöhe eröffnet. Gegen Ende der 1870er Jahre erwarb Kaufmann Julius Siebert von der Domänenverwaltung ein größeres Grundstück an der Rasenallee und legte hier einen großen Garten mit Landhaus an; um diesen herum entstanden die ersten Privatvillen. [...] 1881 faßte Architekt Schmidtmann den Plan, nach dem System der englischen Cottages eine Anzahl Landhäuser, zu einer Kolonie vereinigt, gleichzeitig zu erbauen. Gemeinsam mit Kaufmann Schwarz erwarb er von der Domänenverwaltung zwei Hektar des an die Parkanlagen grenzenden Landes und machte auf diesem den Anfang mit dem Bau größerer Straßen, zunächst durch Herstellung der jetzigen Burgfeldstraße, die er sofort mit vier Häusern bebaute. Damit war der Anfang zur eigentlichen Villenkolonie gemacht. Es folgte die Anlage der Park-, Linden- und Landgrafenstraße, die in wenigen Jahren mit Villen bebaut waren. Die Kosten der Straßenbauten wurden von den Grundbesitzern bestritten ohne finanzielle Beihilfe der Gemeinde, trotzdem diese durch die Kolonie an Steuerkraft erheblichen Vorteil hatte. Durch Zuzug von außen gewann die Kolonie an Ansehen und Ausdehnung. Gegen Ende der 1890er Jahre erbaute Schmidtmann noch die jetzige Fürstenstraße und regte im Anschluß an diese die Ausführung weiterer Straßen an. Schon Mitte der 1880er Jahre gründeten die Bewohner der Kolonie zur Herbeiführung eines einheitlichen Kanalsystems und der Zuleitung von Quellwasser mit einem Kapital von mehreren 100.000 M. eine Entwässerungsgenossenschaft, deren Vorsteher nacheinander Julius Siebert, Louis Reuse und Oberst Mende waren.*11 * * * Vortrag über die Kolonie und ihre technische Entwicklung von Gustav Henkel, 1914: Versuch
zu einem geschichtlichen Ueberblick über die Entwicklung von
Henkels-Elektrizitätswerken zu Cassel-Wilhelmshöhe 1892–1914. – Vorgeschichte. Das Gustav-Henkel-Kapitel mit dem ganzen Vortrag: hier klicken. * * * Auszug aus: Oskar Bie, »Reise um die Kunst«, Durch die Campagna geht es in gerader Linie auf die Berge zu, aber sonntägliche Kasseler lärmen auf den vorstädtischen Villenstraßen. Da liegt das chinesische Dorf Mulang, aber schlechte moderne Landhäuser stehen an seiner Stelle und schmücken sich mit exotischen Namen. Das große runde Schloß kommt näher und näher, und wenn es auch nicht wie Herrenhausen durch blaue Gardinen die Reflexe italienischer Himmel vortäuscht, so ist doch sein Fürstentum schlafen gegangen und Sanatorien mit elektrischen Verbindungsbahnen lauern im seitlichen Hinterhalt. Ein unendlicher romantischer Park umfängt uns, von pittoresken Baumhalbinseln am Schloßteich bis hinauf in dem Wald, der sich nicht zu aufdringlich mit Ritterburgen und Wasserfällen, den trivialsten aller Landschaftsschauspiele, schmückt. Man kann spazieren gehen. Man kann sich verlaufen. Es ist viel Freude und Waldeszauber dort. Dann aber beginnt das Theater, nicht die Herrenhausenschen Parkkulissen mit den grüngestrichenen Göttinnen als versteinertem Ballett, sondern die große Adoration von Rom, Riesenkaskaden von barocken Wegen flankiert, von Fontänen und Vexierwassern unterbrochen, das hessische Frascati in einer Dimension wie man sie bei uns nicht zum zweiten Mal findet. Man keucht in Vasallendemut hinauf. Ein gewaltiger Tempel empfängt uns, drei Stockwerke von Arkaden, in denen die Schritte dröhnen wie im Kolossseum, tief unten das Reservoir, hoch oben der kupfergetriebene Herkules, in dessen Keule die Nimmersatten hinaufsteigen. Mächtig schlägt unser Renaissanceherz. Sklaven haben dies geschichtet. Von blutigem Gelde ist es gezahlt [...] Was aber sieht man über die Wilhelmshöhe hinaus? Ohne jede Demonstration läuft da im selben Niveau eine ganz gemeine Harzer Käselandschaft weiter Man lacht. So war alles, alles nur Fassade. * * * Zur Lektüre empfohlen: die Teile »Einleitung« und »Gesamtanlage« im Kapitel »Villenkolonie Mulang«, in: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Brigitte Warlich-Schenk (Hg.): Kulturdenkmäler in Hessen, Stadt Kassel III, Stuttgart 2008, S.170–432.*17 |
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Die Villenkolonie in Panorama-Aufnahmen | |
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1889: Deutlich sind im Vordergrund die beiden mächtigen Gebäude des Pensionshauses Wilhelmshöhe (Wigandstraße 5, Mitte rechts) und der Klinik Dr. Greveler (Wigandstraße 1–3, ganz rechts) zu sehen. Die anderen Häuser von links nach rechts: Burgfeldstraße 11, Burgfeldstraße 9, Burgfeldstraße 7, Schloßteichstraße 3 (mit Türmchen und Säulenbalkon), Burgfeldstraße 5, Burgfeldstraße 4, Burgfeldstraße 3, Burgfeldstraße 2, Burgfeldstraße 1. |
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• Die obere Photographie wurde von einem hohen Haus unweit des Bahnhofes Wilhelmshöhe über die Bebauung südlich der Wilhelmshöher Allee hinweg aufgenommen. Man sieht, wie die Villenkolonie in unmittelbarer Nähe des Parks liegt, noch getrennt vom Stadtteil Wilhelmshöhe und dem rechts der Wilhelmshöher Allee liegenden Dorf Wahlershausen. • Zweites Bild von oben: Blick aus dem Schmidtmann-Bau Landgraf-Karl-Straße 27 auf die Christuskirche und die Villenkolonie Mulang. • Drittes Bild von oben: Blick von der Christuskirche zur Villenkolonie. Ganz rechts unter dem Schloß Wilhelmshöhe die Kaltwasser-Heilanstalt Dr. Greveler (heute Ayurveda-Klinik). Auffällig ist der hineinmontierte Hinweis auf die Palmenbad-Station der Herkulesbahn (Kurhausstraße), links von der Kirche. • Unten: Die Aufnahme blickt auf Wahlershausen, genauer: auf den Tunnel unter der Eisenbahnstrecke und in die Lange Straße; das weiße Eckhaus ist erhalten. Der Bahnhof Wilhelmshöhe liegt weiter links. Unterhalb des Schlosses seiht man die Giebel der damaligen Bürgerschule und heutigen Reformschule, ganz links hinten, links vom Turm der Christuskirche, sieht man Rauch aus dem Schornstein des Henkelschen E-Werks zur Villenkolonie ziehen. |
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Dreimal Blicke vom westlichen Ende des Rammelsbergs auf die Villenkolonie: • Oben: Noch ohne Straßenbahn-Betriebshof zwischen Rammelsberg und Villenkolonie. • Mitte: Eine Montage aus zwei Postkarten. Der Turm auf dem Gebiet des inzwischen erweiterten Straßenbahn-Betriebshofes steht immer noch, seit einem Brand 1948 aber ohne Dach. Auch das Gebäude ganz rechts hat überlebt. Damals war es das »Hotel und Pension Schombardt« am Rammelsberg (siehe die entsprechenden Unterkapitel im Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«), heute ist es in einen 70er-Jahre-Baukomplex integriert. Unterhalb des Schlosses erkennt man die Endhaltestelle der Linie 1. • Unten: Ganz hinten links das Kurhotel, daneben, ebenfalls in der Ferne, die Goßmannsche Anstalt. In erster Reihe der Kolonie die Wigandstraße. |
1905. Blick von Süden, über die Brabanter Straße.*MA |
In der Mitte prominent die Villa Mummy (das spätere Kurhaus, Kurhausstraße 13, nicht erhalten) und ihre Nebengebäude an der Ecke Kurhausstraße / Brabanter Straße. Die Brabanter Straße verläuft schräg den Hügel hinauf. Das eingerüstete Haus etwas rechts der Bildmitte ist das Haus Schloßteichstraße 19 an der Ecke Brabanter Straße. |
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Panoramen von 1900 bis 1915: Die Panoramabilder zeigen, wie die Kolonie rasch grüner wurde. Der Druselbach-Grünzug, über den hinweg die Bilder aufgenommen sind, wurde nicht bebaut, sondern diente als natürliche Begrenzung der Kolonie. Diese wichtige Funktion hat er heute auch noch (siehe die Luftaufnahme am Anfang dieses Kapitels), aber er ist durch Bebauungsdruck gefährdet. So ist das Areal links unten im Bild von 1915, auf dem Kleingärten zu erahnen sind, im Jahr 2004 gerodet und mit »Stadtvillen« bebaut worden – gegen den Widerstand des Ortsbeirates. Die oberste Freifläche, diejenige zwischen Kurhausstraße und Brabanter Straße, wurde schon vor Jahren zu Bebauungszwecken aus dem Landschaftsschutz herausgenommen (noch ist aber nichts geschehen außer der drastisch größeren Neu-Bebauung des Grundstücks Kurhausstraße 28; möge dies so bleiben). Weitere Panorama-Aufnahmen von Mulang: siehe auch weiter unten am Anfang des Unterkapitels »Brabanter Straße«. |
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Die Adreßbuch-Links führen zu »ORKA – Open Repository Kassel«, der Online-Plattform der Universitätsbibliothek Kassel. (→) |
Straßennamen und Hausnummern Die Einträge zur »Villenkolonie« in den Adreßbüchern 1893–1906, vor der Eingemeindung: 1893 | 1894 | 1895 | 1896 | 1897 | 1898 | 1899 | 1900 | 1901 | 1902 | 1903 | 1904 | 1905 | 1906 |
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Alle Villenkolonie-Häuser hießen bis ca. 1895 nur
»Villen-Colonie xxx«, nach der Parzellen-Nummer zwischen 130 und 150: Die heutige
Schloßteichstraße 3 war z.B. »Villen-Colonie 134« (heute
noch auf dem Schlußstein über der Haustüre zu lesen), das Sanatorium
Greveler in der Wigandstraße 1 war »Villen-Colonie 134¼«. 1895 bekamen die Straßen der Kolonie Namen, aber die alten Nummern blieben vorerst bestehen: Die heutige Schloßteichstraße 3 hieß z.B. »Parkstraße 134«. Am 1. April 1906, bei der Einverleibung von Wahlershausen und der Villenkolonie durch die Stadt Kassel, wurden die Straßen größtenteils in der heute noch gültigen Weise neu benannt und numeriert, nur die Rasenallee wurde in den 1930er Jahren zur Kurhausstraße und die Fürstenstraße nach dem Krieg zur Hugo-Preuß-Straße. Bei den folgenden Unterkapiteln zu den einzelnen Straßen sind zu Beginn alle bekannten Namensänderungen aufgeführt; bei den Häusern sind, wo ermittelt, frühere Adressen kursiv angegeben.
Hier klicken (→) für eine vortreffliche Karte des »Geoportals« der Stadt Kassel, auf der man verschiedene historische Karten übereinanderblenden kann. |
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Mulangstraße 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 10 | Fasanerie | |
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Sie liegt in ihrer ganzen Länge im Schloßpark Wilhelmshöhe und wurde als Park-Chaussee des Bergparks Wilhelmshöhe 1790 angelegt. Wilhelmshöher Allee bis zum Anthoniweg. Benannt nach dem »Chinesischen Dorf« Mou-lang im Park Wilhelmshöhe. Die heutige Numerierung lautet »Mulang 1« bis »Mulang 13«, beginnend mit dem »Aufseherhaus« an der Einmündung in die Wilhelmshöher Allee. Die älteren, mindestens bis in die 1960er Jahre geltenden Numerierungen werden in Klammern und kursiv gegeben. Alle historischen Häuser an der Mulangstraße gehören zum chinoisen Parkdorf »Mou-lang« – siehe das Kapitel »Chinesisches Dorf«, dort vor allem das Teilkapitel »die Parkchaussee Mulangstraße heute«; im vorliegenden Unterkapitel aber geht es um die Villenkolonie-Zeit der Häuschen. * * *
* * * Aus dem »Touristen-Führer für die Umgebung von Cassel (→), herausgegeben von C. Oberbeck, Conservator des Gewerbe-Museums zu Kassel, Cassel 1882«, S. 26f.: Eine Eigenthümlichkeit sei hier noch erwähnt, die auf »M o u l a n g« kennen zu lernen wir nicht versäumen wollen. [...] Hier suchen die Familien ihre Erfrischung beim Kaffee, den sie nach dem Bestimmungen der Hausfrauen kochen lassen und dessen Ingredienzien sie von Hause mitgebracht haben. Die Bewohner der umliegenden kleinen Häuser liefern gegen eine kleine Entschädigung Feuer, Milch, Geschirr etc.; Zucker, Kuchen und Butterbrod und was sonst nothwendig ist, bringt Jedes selbst mit. Auf Wunsch wird auch Alles von den Leuten dort geliefert u. man erhält dann meistens einen guten Kaffee, freilich nicht zu mäßigem Preise. Wohlfeiler und bedeutend angenehmer ist es, wenn Mutter selbst den braunen Trank der Levante bereitet, oder nach ihren Angaben bereiten läßt, während die übrige Familie unter dem schattigen Dache der Bäume sitzt, die Kinder sich fröhlich im Grase tummeln und wälzen, wozu ihnen hier Raum genug geboten ist. Ein echtes, fröhliches Waldleben entwickelt sich hier, das mitunter einem kleinen Volksfeste gleicht. Zum Kaffeekochen in Mulang siehe auch den Zitat-Text im folgenden Abschnitt zum Mulang-Friedhof. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«) | |
Mulang-Friedhof |
Der Mulang-Friedhof liegt gegenüber den Häusern Schloßteichstraße 1 und Schloßteichstraße 3. Geschichtliches im Kapitel »Chinesisches Dorf«, Unterkapitel: »Mou-lang und seine Gebäude heute«. Im Mulang-Archiv vorhanden: Wilhelmshöhe, den 4. Januar 1929 |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«) | |
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* * * Von Peter Neumann zugesandte Bilder (siehe den langen Bericht in der rechten Spalte):
* * * Bilder der Pagode aus den 1930er Jahren: * * *
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Mulang Nr. 2, »Bagatelle« (Nr. 8 ½) Das Häuschen von ca. 1785 diente dem Erbauer des chinoisen Dorfes Mou-lang, Friedrich II. Er wird hier gewiß nie übernachtet, aber wohl hier und da das »Dorfleben« miterlebt haben. Nach dem Abriß des Gutes Juliusstein zur Errichtung des »Neuen Wasserfalls« wurde die »Schweizerin«, die Witwe des Hofgärtners Sennholz, in die Bagatelle umgesiedelt und betrieb Milchwirtschaft, wozu sie auch die umliegenden Mou-lang-Gebäude als Viehställe, Milchkammern etc. benutzte. Zur frühen Villenkolonie-Zeit befand sich in dem Gebäude eine Kaffeewirtschaft. Herr Peter Neumann, geboren in Leipzig am 20.9.1926, wohnhaft in Saarbrücken, sendet mir zu meiner großen Freude Fotos aus der Zeit von 1900 bis 1930 und einen Bericht vom Leben in der Bagatelle in den 1930er Jahren: Meine Großeltern Martha und Georg Neumann lebten in einem Haus aus dem späten 18. Jahrhundert am Rande des Parks Wilhelmshöhe [...]. Das meinem Großvater als Garten-Obergehilfen 1897 von der Königlichen Gartenverwaltung als Dienstwohnung zugewiesene Haus Moulang 8 ½ wurde »Bagatelle« genannt, ihm war eine Stallung und Milchkammer zugeordnet. Ursprünglich hatte 1787–91 Baudirektor Jussow während der von ihm zu beaufsichtigenden Erweiterung des Schlosses dort gewohnt. Später diente es dem Landgrafen als Raststätte, 1826 wurde die Schweizerei dorthin verlegt, die Gebäude ringsum deshalb für Viehhaltung und Meierei hergerichtet. Vorgänger von Georg Neumann (1859–1928) war der Obergärtner Carl Sennholz (1831–1897) gewesen, dessen Rang er erst 1919 erhielt. 1924 wurde er nach 40 Dienstjahren in den Ruhestand versetzt, konnte aber als Mieter in diesem Hause verbleiben. Zwischen 1900 und 1915 betrieb seine Frau als Nebenerwerb eine Kaffee-Aufschütt-Wirtschaft, vielleicht vorübergehend noch in den zwanziger Jahren. Sie wird sich nur an den Sonn- und Feiertagen gelohnt haben. Die ehemalige Milchkammer, ein würfelförmiger, von einem Lichtgaden gekrönter Pavillon diente als Lagerplatz für zerkleinerte Holzscheite zum Kochen und Heizen. Seit 1903 hatten die Neumanns einen Garten am Endpunkt der Straßenbahnlinie gepachtet, ursprünglich neben Grabeland auch mit 5 Obstbäumen, 60 Beerensträuchern und einer Partie Himbeersträucher besetzt, wie der Vertrag bescheinigt. Noch vom Nachfolger erhielten wir zu Weihnachten bis in die Kriegszeit hinein ein Päckchen mit gezuckertem Quittenbrot aus Früchten dieses Grundstückes. Meine 1890 geborene Tante Aenne, die zu Hause geblieben war, starb schon Ende 1925, mein Großvater im Mai 1928, sodass ich an beide keine Erinnerung habe. Hingegen erlebte ich meine Großmutter Martha (1861–1935), Tochter des Kirchditmolder Lehrers Conrad Göbel, bei jährlichen Besuchen seit 1931 in diesem Haus an der Mulangstraße. Im September 1935 begleitete ich ihren Sarg den kurzen Weg die Straße hinab zum kleinen, schon 1817 angelegten und von einer Mauer umgebenen Friedhof für die Angehörigen der Schloss- und Gartenverwaltung an der Ecke Schlossteichstraße, wo Großvater und Tante bereits beigesetzt worden waren. Die Reise von Göttingen nach Kassel war nicht allzu weit. Im Personenzug ging es von Station zu Station über Dransfeld und Hann. Münden, dann die Fulda entlang bis zum Hauptbahnhof Kassel. Von dort aus erreichte man in einer halben Stunde mit der Linie 3 der »Grossen Kasseler Straßenbahn« die Endstation Mulang dort, wo die Rasenallee (heute Kurhausstraße) auf die Mulangstraße und den Eingang zum Schlosspark traf. Die Fahrt führte über Königsplatz, Ständeplatz, Hohenzollernstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße), Kaiserplatz (heute Freiherr-vom-Stein-Straße), dann über die Wilhelmshöher Allee am Rote-Kreuz-Krankenhaus und Bahnhof Wilhelmshöhe vorbei zur Landgraf-Karl-Straße und zum Hotel »Palmenbad«, wo die Straßenbahn-Linie in das Druseltal abzweigte, ehe der letzte Abschnitt erreicht wurde. Die Strecke wurde um 1995 eingestellt. Vom Endpunkt waren es nur wenige Schritte zum hart an der bergwärts führenden Straße gelegenen großelterlichen Haus am Rande des Abhangs, der sich zum großen Schlossteich »Lac« hin neigte. Ein zweistöckiger Pavillon-Bau, im Erdgeschoss zwei Fenster jeweils zu beiden Seiten der Eingangstür, über die sich ein klassizistisches Giebeldreieck mit dem Fenster des Obergeschosses erhob. Über drei Treppenstufen betrat man das Gebäude, stand dann in der Diele, die das Haus teilte und auf die Küche zuführte. Es roch muffig, dem Alter und feuchten Klima geschuldet. Der rechte Teil war an eine Untermieterin vergeben, sodass nur die linke Seite für das nach meinem Eindruck dunkle Wohnzimmer beansprucht wurde. Auffällig für mich war die große Wanduhr mit wohlklingendem Glockenschlag, die später eingefasst in ein modern schlichteres Gehäuse unser Göttinger Esszimmer zierte, auch das großformatige Wandbild mit dem einfarbigen Ludwig-Richter-Holzschnitt »Nach der Arbeit ist gut ruh’n«, eine ländliche Idylle mit einem Pfeife schmauchenden Landmann und seiner Familie in der offenen Laube seines Anwesens. Nach hinten zu schloss sich die rückwärtige Kammer an, in der Großmutter schlief und wo sich der mächtige Bauernschrank von 1871 befand, der ebenfalls in Göttingen weiterleben durfte. Neben der Kammer befand sich die Küche, von der aus man den schmalen Streifen Garten entlang der Straße betreten konnte, gegen die man durch Zaun und hohe Hecke abgeschirmt war. Im Obergeschoss befand sich in der Mitte ein Raum, den mein Vater als Arbeitszimmer genutzt hatte, worauf Schreibtisch und Büchergestell noch hinwiesen ebenso wie das an der Wand aufgehängte Schmuckblatt mit dem Porträt des letzten deutschen Kaisers, eine Schulprämie. Als ich es einmal abnahm, entdeckte ich zu meinem Schrecken auf der Rückseite krabbelnde Schaben. Zu beiden Seiten dieses Mittelteils befanden sich unter den Schrägdächern mit den seitlich angebrachten Gauben die Schlafräume für Gäste, ausgestattet mit Bett, Kommode und Waschgeschirr. Wohltuend empfand ich das weiche Wasser, angenehmer als das harte kalkhaltige Wasser in Göttingen. Am Rande des weiten Vorplatzes reckten sich zwei mächtige Nadelbäume in die Höhe, der Weg führte inmitten von Rasenflächen bergab auf die Milchkammer zu. Ein gleicher Pavillon versteckte sich etwas weiter in der Höhe, er soll in den zwanziger Jahren als Totenhäuschen für Angehörige des Gutsbezirks gedient haben. [Die »Milchkammer« diente zur Aufbahrung, und zwar noch bis zum Ende der 1980er Jahre, Anmerkung auf Hinweis von Herrn Georg Mander.] Noch ein Stückchen weiter traf man auf den Chinesischen Tempel, der verschlossen war, doch beim Blick durch das Guckloch und beim Drücken der Türklinke einen grell bemalten, grinsenden Götzen und die wie ein Bund Bananen wirkenden Flammen des Opferaltars erkennen ließen. Vom Hause aus aber hörte man das gurgelnde Rauschen des sich in den großen Teich ergießenden Wassers, sah man in der Ferne die Schemen des durch Bäume verdeckten Weißenstein-Flügels des Schlosses. Die gebändigte und geordnete Wildnis förderte das Gefühl der Einsamkeit, denn wenig Menschen sah man auf den Wegen des weitläufigen, unübersichtlichen Parks. Wir blieben in diesem engen Bereich gefangen. An der Straßenbahn-Endstelle, wo alle halbe Stunde einige Fahrgäste den Wagen verließen, befanden sich gegenüber dem Neumannschen Nutzgarten zwei Lädchen, eines für Schreibwaren und Andenken, eines für Südfrüchte und Kolonialwaren. Die ältere Frau im schwarzen Kleid, die Schäfer geheißen haben mag und wahrscheinlich eine Schwester hatte, besorgte das erstere Geschäft, sie wohnte in einem Haus auf einem Hügel hintenan. Jeden Morgen wurde von ihr der Ansichtskarten-Ständer herausgestellt. An der gegenüberliegenden Straßenecke befand sich eine Gartenwirtschaft mit draußen aufgestellten Tischen und Stühlen. In den niedrigen und gelblich verputzten alten Häusern auf der linken Seite der aufwärts führenden Straße lebten meist Angehörige der Schlossverwaltung. Unter ihnen jemand, der Aufseher und Führer im Schloss war, sich Kastellan nennen durfte. Weiter oben befand sich das Gasthaus Ledderhose, ein Name, der mich amüsierte. Was an den Beobachtungen und Eindrücken eines Fünf- bis Siebenjährigen mir haften geblieben ist, berichte ich nachfolgend, eingeordnet in die Besuchsdaten und Vermerke, die ich den Tagebüchern meiner Mutter entnehmen konnte. 25. Dezember 1931 bis 2. Januar 1932 18. bis 22. Mai 1932 20. August bis 3. September 1932 28. bis 30. Dezember 1932 3. bis 7. Juni 1933 (Pfingsten) 26. Dezember 1933 bis 2. Januar 1934 28. März bis 4. April 1934 (Ostern) 21. Juli bis 23. August 1934 17. September 1935 * * * Im Parkpflegewerk findet sich auf S. 194 ein Bericht des Schloßoberinspektors Bauer vom 1.2.1945 zum Angriff vom 29.1.1945. Demnach wurde durch die Bomben die Bagatelle an diesem Tage sehr schwer getroffen. Siehe das letzte Bild in der linken Spalte. Das Haus wurde wieder aufgebaut. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«) | |
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Mulang Nr. 3 (Nr. 8) Die Bilder konnte ich lange nicht zuordnen. Wieder einmal kam die Lösung von Dr. Christian Presche: »Es handelt sich (in der heutigen Zählung) um Mulangstraße 3 (die zeitweilige Saalwächter-Wohnung), bevor das Haus in den 1920er Jahren durchgreifend umgebaut und erweitert wurde. Von diesem früheren Zustand vor dem Umbau sind mir sonst kaum Bilder bekannt; bei der MHK liegen gar keine Aufnahmen vor, im Stadtmuseum gibt es zumindest ein kleines, sonst unbezeichnetes Repro-Dia (25/13/26, Mulang, Kaffeehäuschen), das anscheinend einen Ausschnitt aus der Bildvorlage der zweiten [hier: ersten] Postkarte zeigt, und die Postkarte der ›Bagatelle‹ als Café [siehe das erste Foto bei »Mulang Nr. 2«] zeigt im Hintergrund rechts das Gebäude noch vor dem Umbau, angeschnitten, mit der charakterischen mittigen Dachgaube, die z.T. aber von dem Baum am rechten Bildrand verdeckt wird.« |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«) | |
Mulang Nr. 4 Ein etwas zurückgesetzt stehendes Häuschen. »Nach Holtmeyer 1797 Wirtshaus. Heutiger Baubestand jünger.«*17 |
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«) | |
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Mulang Nr. 5 und Mulang Nr. 7 Die Nr. 5 war »zeitweise Schule und Lehrerwohnung für die Kinder in Wilhelmshöhe.«*17 Das Haus wurde 2018–2020 aufwendig saniert. Nr. 7 war »zeitweise Rinderstall«.*17 Zur Nr. 5 als Schule schreibt Heidelbach (*11/324): »Der Bau [des Schloßhotels 1827] wurde noch vervollständigt durch Errichtung eines Ökonomiegebäudes [...], auch befand sich in ihm die Schule für die Kinder der Hofbeamten, die dann später in ein Häuschen an der Straße nach Mulang verlegt wurde. [Fußnote:] Die Schule in Mulang bestand bis zum 1. April 1899. Seitdem besuchen die Kinder aus dem Schloßbezirk die Schule zu Kassel-Wilhelmshöhe.« |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«) | |
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Mulang Nr. 6 (Nr. 10) Das Häuschen ist heute eine besonders originelle und liebevoll betriebene Pension – für einen Gast oder ein Paar: www.mulang-no6-kassel.de (→) |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«) | |
Mulang Nr. 8 1795 als Schafstall errichtet, 1826 umgebaut. 2019 saniert. – Ein Umzug aus dem »Schafstall« 1956 ins damals ganz neue »Hessenviertel«: Siehe das Sirrenberg-Album im Hessenviertel-Unterkapitel, Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«) | |
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Mulang Nr. 10 (Nr. 13) Aus einem Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: »von Eschstruth, Mulang Nr. 13, 6 Betten, Pension 4.50 bis 6.– RM, ZH.«*MA – Der große, sehr gelungene Anbau hinter dem historischen Häuschen stammt wohl von 1921, Bauherrin war Frau von Eschstruth. Spätestens 1954 war auch der Anbau in Landesbesitz.
Im Mulang-Archiv vorhanden: |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«) | |
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Von der Fasanerie, in der Baubestandszeichnung nordwestlich von Mulang Nr. 10 (siehe dort) noch vorhanden, ist heute nur noch die Ruine des Kellergeschosses erhalten. Im Übersichtsplan von 1956 ist sie noch so eingezeichnet, als wäre sie noch heil – aber: »Im Parkpflegewerk ist auf S. 194 ein Bericht des Schloßoberinspektors Bauer vom 1.2.1945 zum Angriff vom 29.1.1945 abgedruckt. Demnach war durch die Bomben die ehem. Fasanerie abgebrannt.« (Mitteilung von Dr. Christian Presche)
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(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Wigandstraße 1–3 | 2 | 4 | 5 | 6 | 8 | 9 | 12 | 14/16 | 17 | |
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In den Adreßbüchern bis ca. 1906 sowie gelegentlich auch auf Plänen »Wiegandstraße«.
Mulangstraße bis An den Eichen. Gewidmet Georg Heinrich
Wigand, 1823–1893, Buchhändler und Verleger in Kassel, Anreger
des Baus des »Pensionshauses Wilhelmshöhe« und der
ersten Straßenbahn Kassels, der Linie 1 (Hier
klicken für eine ausführliche Würdigung Wigands
durch Wolfgang Hermsdorff in seiner HNA-Reihe »Ein Blick zurück«*16).
– Von der Wigandstraße geht eine kleine Stichstraße nach
Osten: »Am Rehsprung«, nach einem Flurnamen. Offenbar war die Straße bei der Eingemeindung 1906 von Eduard Wiegand auf Georg Heinrich Wigand umgewidmet worden. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«) | |
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Wigandstraße 1–3 (Wiegand-Straße 134 ¼): Zehn Jahre nach dem Bau des Pensionshauses Wilhelmshöhe, der Wigandstraße 5 – und damit zwei Jahre vor der Keimzelle der Villenkolonie in der Burgfeldstraße –, wurde die Kaltwasser- und Luftheilanstalt Dr. Greveler erbaut. »1882 entstand die von Sanitätsrat Dr. Engelbert Greveler geleitete Kaltwasserheilanstalt (mit römischen, russischen, kohlesäurehaltigen, Kiefernnadel- und Solebädern) nach Plänen des Architekten August Rebentisch. Die Maurerarbeiten besorgte August Bertholf Seyfarth. Die Eröffnung des außen wie innen respräsentativ ausgestatteten Gebäudes erfolgte am 14.7.1883.«*17 Das prächtige Gebäude wurde in den 1930er Jahren als Eisenbahner-Erholungsheim von der Reichsbahn erworben und in den 80ern zuerst in die Habichtswaldklinik und später in die Ayurveda-Klinik integriert, so daß es bis heute erhalten ist und sogar seiner ursprünglichen Funktion dient – wenn auch die wunderschöne Talseite leider durch den neuen Bau fast nicht mehr wahrnehmbar ist. Viele Bilder und Geschichte des Hauses: Siehe im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe« das Unterkapitel »Dr. Greveler / Bahn-Kurheim / Habichtswald-Klinik«. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«) | |
Wer hat alte Fotos? | Wigandstraße 2 (Wiegand-Straße 133 ¼), nicht erhalten. Das Haus ist hier und da auf Bildern der Wigandstraße 4 zu erahnen. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«) | |
Renovierung 1976.*MA
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Das Haus Wigandstraße 4 (Wiegand-Straße 131 ½) ist ein sehr schöner früher Villenkolonie-Bau des Kolonie-Gründers Heinrich Schmidtmann, im Landhausstil der ersten Jahre, und »von diesem als Sommerhaus genutzt (vor dem Bezug der großen Villa als Dauerwohnsitz in der Burgfeldstraße)«*17, nämlich der großen Villa Burgfeldstraße 8. Das Haus wurde 1976 und ab 2019 renoviert.
Zum Haus-Umbau schreibt mir Dr. Christian Presche: »Die Aufstockung scheint übrigens sehr pragmatisch und kostensparend durchgeführt worden zu sein: So wie es von außen aussieht, hat Schmidtmann das bisherige Dach abgebaut und unverändert – einschließlich der gesamten Ornamentik – einfach ein Stück höher wieder aufbauen lassen, an den Außenwänden auf neu eingefügten Pfosten und Auskreuzungen, wobei die Höhenlage der Fensterstürze den neuen Verhältnissen angepaßt wurde. Die neuen Gefache wurden wie im Erdgeschoss ausgemauert und – mit Ausnahme der Randsteine – verputzt, die Brüstungen der Fenster einfach wieder neu angebracht. Darüber hinaus sind aber auch noch weitere Änderungen zu erkennen: An der Straßenseite (Ostseite) wurde das Dach der Loggia als Altan begehbar gemacht (mit Brüstung), und der Mittelteil der Loggia wurde ein Stück vorgezogen. Auf der Rückseite (Westseite) verdoppelte Schmidtmann den Risalitvorsprung (die alte Außenwand dürfte dabei einfach ein Stück versetzt neu aufgebaut worden sein); die Loggia an seiner Nordseite, die bisher dem dortigen Eingang vorgelagert war, wurde geschlossen und nach Westen um den neuen Eingang und eine (die Gestaltung der früheren Loggia aufgreifende) Überdachung für den Treppenaufgang erweitert. Außerdem beseitigte man auf der Nordseite im EG die beiden seitlichen Auskreuzungen, um zusätzliche Fensteröffnungen zu schaffen, die allerdings nur einfache horizontale Verdachungen erhielten.« * * * Im März 2020 hat Bastian Ludwig in der HNA (→) einen längeren Beitrag zu dem Haus verfaßt. (Die am Anfang erwähnten Neubauten sind diejenigen auf dem Areal des abgerissenen Burgfeld-Krankenhauses.) Zitate: Nach Abschluss der laufenden Sanierung wird das im Landhausstil erbaute Haus an der Wigandstraße 4 den deutlich größeren Neubauten die Schau stehlen. [...] Erbauer ist der Kasseler Architekt und Gründer der Villenkolonie Heinrich Schmidtmann. Es entstand Mitte der 1880er-Jahre als eines der ersten Wohngebäude des Mulang und wurde von Schmidtmann einige Jahre als Sommerhaus genutzt. Eine alte Zeitung, die nun bei der Sanierung des Gebäudes auftauchte, datiert auf das Jahr 1884. Sie war als Dämmmaterial genutzt worden. Ab Mitte der 1920er-Jahre wohnte der Fabrikant der Wintershall AG, Dr. August Siebers, mit seiner Familie in dem Haus an der Wigandstraße, das besonders durch sein Schmuckfachwerk ins Auge fällt. Erhalten ist ein Fotoalbum, das das damalige Leben der wohlhabenden Familie dokumentiert: Gartenidylle und Ausflüge mit dem Personenkraftwagen Simson Supra – das bekannteste Automodell der Firma Simson. Siebers war Ingenieur und technikbegeistert. Er war Mitglied im Kasseler Foto- und Filmamateurklub, was wohl auch erklärt, dass so viele Bilder aus dieser Zeit erhalten sind. 1938 zog Familie Adolphs als Mieter in das Haus. Dr. Dieter Adolphs, damals ein kleiner Junge, verbrachte seine Kindheit und Jugend in dem Haus, das zu dieser Zeit zwei Schwestern des Diakonissen-Krankenhauses gehörte. ›In Gedanken lebe ich bis heute dort. Ich habe jeden Raum vor Augen. Damals gab es noch ein Herrenzimmer‹, erzählt Adolphs, der mittlerweile in Baden-Württemberg lebt. Sein Vater war damals Vertreter für Henkel und verkaufte Waschmittel. Von der Bombennacht am 22. Oktober 1943 sind Adolphs intensive Bilder präsent. Eine Brandbombe war auf einem der Balkone des Hauses gelandet, wie durch ein Wunder richtete sie aber keinen großen Schaden an. Dafür stand das gegenüberliegende Pensionshaus in Flammen. »Ich sah die brennenden Balkone in die Tiefe stürzen. Das vergesse ich nie.« Als Adolphs Familie 1966 auszog, kam der Lehrer und Mundartkabarettist Karl Garff mit seiner Frau Sibylle bei den Schwestern unter. »Es war herrlich«, schwärmt Sibylle Garff. Der Garten sei von einem Schlossgärtner angelegt worden. [...] |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«) | |
Ein gutes Foto mit einem Blick aus der Burgfeldstraße 8 auf das Pensionshaus: Siehe Burgfeldstraße 5. Blicke aus dem Pensionshaus auf die ersten Häuser der Villenkolonie, vor allem auf die Burgfeldstraße, finden sich im Unterkapitel »Fünf frühe Texte«. |
Wigandstraße 5
Die Nr. 5 (Wiegand-Straße 132) war als Hotel unter dem Namen »Pensionshaus Wilhelmshöhe« im Jahre 1872/73, also noch vor der Gründung der Villenkolonie, erbaut worden. Im Teil »Panorama-Aufnahmen« weiter oben kann man sehen, wie das Haus neben der Klinik Dr. Greveler das Fernbild der Villenkolonie bestimmte, für welche das Hotel samt dazugehörigen Infrastruktur-Maßnahmen den entscheidenden Entwicklungsschub gab. Bereits 1870 hatte
der rührige Buchhändler G. H. Wigand (s.a. Blick zurück
1414) den Anstoß zur Gründung einer Aktiengesellschaft
gegeben, um ein großes hotelartiges Haus am Rande des Habichtswaldes
zu bauen. Die Gesellschaft kam zustande, viele Kasseler Bürger
zeichneten Anteile bei der Bank der Gebrüder Pfeiffer. Bald
stand das Pensionshaus Wilhelmshöhe fertig da, und am Sonntag,
dem 6. Juli 1873, wurde es feierlich eröffnet. [...] Einstimmigkeit herrschte bei allen in zwei Dingen: 1. Man hatte
einen glücklichen Griff mit dem Wirt (damals sagte man Restaurateur)
Welle gemacht. Welle war ein guter Ruf als einstiger Wirt des Militärkasinos
vorausgeeilt. 2. Das Pensionshaus benötigte dringend die Verkehrsanbindung
an Kassel durch die Errichtung einer Pferdebahn.
Hier klicken für die Anzeigenseiten aus »Augustins Reisehandbücher Nr. 5 – Habichtswald und Langenberg« von ca. 1910 (es ist dort das rote Büchlein in der linken Spalte). Darin eine Anzeige des Pensionshauses (»... Wöchentlich dreimal Militärkonzerte ...«).*MA
Hier klicken für ein PDF der Wilhelmshöhe-Seiten in: Lührs gelbe Reise- und Städteführer. Band 12. Kassel und seine Ausflugsorte. Verlagsanstalt Rastede-Oldenburg, ca. 1935. Die Anzeige findet sich auf Seite 69.*MA – In einem »Unterkunftsverzeichnis« von ca. 1940 findet sich der erstaunliche Eintrag »R.Noll – Wigandstraße 5 – Anzahl der Betten: 6«.*MA Zur Zerstörung des Pensionshauses Wilhelmshöhe hier ein Ausschnitt aus dem HNA-Text (→), der beim Haus Wigandstraße 4 ausführlicher zitiert wird: Von der Bombennacht am 22. Oktober 1943 sind Adolphs intensive Bilder präsent. Eine Brandbombe war auf einem der Balkone des Hauses gelandet, wie durch ein Wunder richtete sie aber keinen großen Schaden an. Dafür stand das gegenüberliegende Pensionshaus in Flammen. »Ich sah die brennenden Balkone in die Tiefe stürzen. Das vergesse ich nie.«
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«) | |
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Wigandstraße 6 und Wigandstraße 8 Das Haus Nr. 6 war zunächst eine Privatvilla. Für offenbar kurze Zeit war dort die »Privat-Lehranstalt und Töchterheim Bergér«, die aus der Landgraf-Karl-Straße dorthin gezogen war (siehe Stadtteil Wilhelmshöhe, dort »Pensionat Bergér«). Siehe hier zur Mit-Inhaberin Helene Rocholl im Kapitel »Töchterheime«.
Das stark umgebaute und erweiterte Haus Nr. 6 wurde 1973 abgerissen. Siehe den Bericht in der HNA vom 28. April 1973. Hier klicken für das Kapitel »Töchterheime«. * * *
Die zwei Bilder stammen aus dem unschätzbaren Album der Familie Greger, das zweite zeigt Klinikpersonal der Klinik Dr. Greger, Burgfeldstraße 17.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«) | |
25.6.1934.*MA |
Von der Wigandstraße 9 liegt einstweilen nur diese Bestellkarte vor: »W. u. H. Knabe / Rosen- und Schnittblumenkulturen«. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«) | |
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Die heutige Wigandstraße 12 war »an Stelle eines älteren Wohnhauses (für Personal bzw. als Fremdenheim) um 1927 als Privatwohnhaus für Dr. Helmuth Greger erbaut«*17 worden. Das Grundstück schloß an dasjenige der Klinik Burgfeldstraße 17 direkt an. Das oberste Bild, welches das Grundstück zeigt, stammt aus einem alten Prospekt der Klinik. Siehe Kurort Wilhelmshöhe.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«) | |
Doppelhaus Nr. 14 (erhalten) /
Nr. 16 (nicht erhalten). Dr. Helmuth Greger auf dem Balkon der Klinik Dr. Greger, Burgfeldstraße 17. Im Hintergrund das Doppelhaus Wigandstraße 14/16.*3 |
Wigandstraße 14: »um 1901 zusammen mit Nr. 16 von dem Bauunternehmer Heinrich Engelhardt als Doppelhaus erbaut«*17. Der Erstbau der Wigandstraße 16 ist nicht erhalten; auf dem Grundstück
steht heute der große, angenehm aussehende und 2017 gekonnt renovierte Nachkriegsbau »Haus Sonneneck«. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«) | |
Vor der Renovierung von 1981. Erhalten.*28 |
Wigandstraße 17: »Repräsentatives Landhaus mit Jugendstil-Anklängen. Erbaut 1912 für den Kaufmann Rentzsch. Architekt war Johannes Walpert. 1981–1991 saniert.«*17 Eine große, außerordentlich schöne Villa im Stil des späten Jugendstils.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«) | |
Ca. 1900: Aus dem Photoalbum der Familie Greger: »Wigandstraße 12 / Rehsprung«.*3 |
Eine Aufnahme aus dem Fotoalbum der Familie Greger. Den Namen »Rehsprung« hatte das Grundstück östlich der Wigandstraße neben dem Pensionshaus Wilhelmshöhe. Heute heißt die kurze Sackgasse so, die von Wigandstraße auf das ehemalige Gelände des im Krieg zerstörten Pensionshauses führt. Dieses Gelände ist heute mit freundlichen Nachkriegsvillen bebaut. Das Bild freilich scheint eher vom Grundstück Burgfeldstraße 17 aufgenommen zu sein – oben erahnt man wohl die Gartenseiten-Giebelreihe der Nachbarhäuser im Norden der Burgfeldstraße 17? |
(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Burgfeldstraße 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 21 | |
Siehe auch das erste Bild in der linken Spalte beim Haus Wigandstraße 4. |
Wigandstraße bis Brabanter Straße. Benannt nach einem Flurnamen des Gebietes, auf dem die Villenkolonie steht. Hieß von der Erstbebauung von 1884 bis zur Eingemeindung von Wahlershausen 1906 »Kronprinzenstraße«. Zur namensgebenden Burgfeldwiese siehe Heidelbach.*11,262ff.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Die Burgfeldstraße 1 wurde als Privathaus errichtet, ward aber alsbald zur Konditorei sowie Kaffeehaus und Pension (die letztere in der Burgfeldstraße 3): 1910 »Café Thon«, 1927 »Café Böhme, auch Zimmer und Pension«.
Das Haus wurde 1945 zerstört; auf dem alten Sockel wurde ein Haus errichtet, in dem am 1. August 1948 das Café wieder eröffnete. 1953 kam eine Bierstube hinzu,
die sehr beliebt war, aber aus behördlichen Gründen 1974
wieder geschlossen wurde. Der Kurarzt Dr. Helmuth Greger, Nachfahre des Klinikgründers (siehe Burgfeldstraße 17), erinnert sich, daß er als Junge dort gekellnert (und sich verbotenerweise am Biere gütlich getan) hat. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Die Burgfeldstraße 2 wurde gewiß als Privathaus errichtet. Wie so viele Mulang-Villen diente das Haus später kurz als Töchterheim, in diesem Falle unter dem Namen »Rompf« bzw. »Pensionat Rosenheim«. Der Name »Villa Else«, auf der Postkarte von 1912 zu erkennen, fehlt auf den ältesten Fotos des Hauses, etwa auf dem am Anfang des Kapitels »Burgfeldstraße«. – Hier klicken für das Kapitel »Töchterheime«, dort findet sich auch die Rückseite der Karte von 1912. * * * Im Krieg wurde das Dach beschädigt. Hier ein Blick aus der Schloßteichstraße 3 auf das alte Dach über bereifte Winterbäume (rechts die Burgfeldstraße 4), ca. 1940:*8 * * *
Die Abbildung stammt aus der Veröffentlichung »Wohnbauten der Gewobag Kassel, Ausgabe 1/1952« und muß wohl als Abrißplanung gelesen werden. Die Burgfeldstraße 4 jedenfalls sollte abgerissen werden. Beiden Häusern (und uns allen) blieb diese Dummheit erspart. * * * Seit Jahrzehnten ist das Haus ein Hotel, als »Haus Burgfeld« bzw. »Burgfeld-Hotel« (→) bekannt; es sei an dieser Stelle sehr empfohlen. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Die Burgfeldstraße 3, natürlich erbaut von Heinrich Schmidtmann, war gewiß als Privat-Villa erbaut worden, gehörte aber bald zusammen mit der Burgfeldstraße 1 Heinrich Thon, der die Häuser als Café und Pension betrieb.
Eine weitere schöne Aufnahme: Siehe das große Bild bei Burgfeldstraße 5. »Durch Bombardement im Zweiten Weltkrieg der Fachwerkteil abgebrannt. Erhalten Kellergeschoß und Erdgeschoß mit seitlichem Eingang mit zentraler zweiläufiger Treppe und vier großzügigen Räumen. Zum Garten Terrasse mit Freitreppe. Baugenehmigung zum Wiederaufbau erteilt am 12.8.1949. Architekt Hans Nau.«*17 |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Die Burgfeldstraße 4 ist das herausragende Beispiel des Cottage-Stils der Gründer- und Gründungszeit in Mulang. Es wurde in den allerersten Jahren der Kolonie erbaut, also um 1885, und zwar vom Koloniegründer Heinrich Schmidtmann höchstselbst. Erster Besitzer: Schreinermeister Georg Engelhardt. Das oberste nebenstehende Bild (aus der Murhardschen Bibliothek) enthält die Namensaufschrift »Engelhardt«. Das postkartengroße Büchlein »Residenzstadt Cassel-Wilhelmshöhe« von ca. 1910 hat 52 Seiten – und ein beiliegendes 20seitiges Branchen-Register. Darin: »Fremdenpension Villa Nitsch, Burgfeldstraße 4«.*MA Man erstarre: Dieses wunderbare Haus wäre in den tollwütigen 1970er Jahren um ein Haar abgerissen worden. Es wurde dann von hochengagierten Käufern gerettet und saniert und befindet sich seitdem in besten Händen.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Burgfeldstraße 5: Ein Bau von Heinrich Schmidtmann. Teilerhalten. Siehe die Bilder am Anfang dieses Unterkapitels zur Burgfeldstraße und die Postkarte von 1928 bei der Burgfeldstraße 3.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Burgfeldstraße 6 (Kronprinzen-Straße 141 ¼), erbaut 1897. »Zwischen etwa 1900 und 1907 Wohnsitz im Eigentum des Kurarztes Dr. Ludwig Greger [siehe Kurort Wilhelmshöhe] und seiner Frau, der Komponistin Luise Greger (›Villa Luise‹) [siehe Persönlichkeiten]«.*17 – Auf der Postkarte unter dem nächsten Absatz heißt das Haus zwar »Villa Luise«, hinzugefügt ist aber »Fräulein Luise Baur«. Der bestehende Villenname wurde womöglich auf Luise Greger übertragen. Das von Heinrich Schmidtmann erbaute Haus ist ausgesprochen schön auf seinem großzügigen Grundstück erhalten geblieben – im unverbauten Originalzustand: »Innen z.T. originale Ausstattung. Typisch historistische, bis ins Detail durchgestaltete Villa.«*17
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
Ca. 1895. Nr. 7 (links). Siehe auch das Bild bei Wigandstraße 4, rechte Spalte oben.*12 |
Burgfeldstraße 7 (Kronprinzen-Straße 132 ¾) war eine der ersten vier verkäuflichen Villen, und insofern höchstwahrscheinlich ein Schmidtmann-Bau. Erhalten. Das Haus hieß einst »Villa Meinberg«; das Adreßbuch von 1894 nennt unter der damaligen Adresse »Villen-Colonie 132 ¾« »Friederike Meinberg, Witwe« als Bewohnerin. Das Adreßbuch von 1897 fügt hinzu: »Wwe. des Hofgärtners«. ab etwa 1899 war das Haus für viele Jahre unter Führung Frau Meinbergs eine Privatpension. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Die Burgfeldstraße 8 (Kronprinzen-Straße 134 ⅛): Gegenüber den ersten Häusern baute der Koloniegründer Heinrich Schmidtmann seine eigene Villa. Dieses prunkvolle Haus war mit einem turmartigen Dachaufsatz versehen. Diesen hat es im zweiten Weltkrieg leider eingebüßt, ist aber ansonsten samt Sandsteinfiguren in den Wandnischen erhalten geblieben. Schmidtmann gehört natürlich zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«.
Hier klicken für das Kapitel »Töchterheime«. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
Ca. 1895: Die Nr. 9 rechts der Mitte, mit dem Neobarock-Giebel.*12 Hier und rechte Spalte: Drei Bilder aus einem Privatalbum, rückseitig gestempelt »17. Okt. 1938« und »4. Juni 1939«.*MA |
Burgfeldstraße 9 (Kronprinzen-Straße 141), erbaut um 1886, war im Adreßbuch von 1894 die »Villa Sanssouci«
der Witwe Amalie Rothstein, ebenso 1897. 1899 und in den folgenden
Jahren steht Amalie Rothstein als »Pensionsvorsteherin« im Adreßbuch.
Das Haus ist sehr schön erhalten. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Burgfeldstraße 10 ist ein gut erhaltener hübscher Gründerzeitbau. Die Aufnahmen stammen aus dem Familienarchiv der Familie Greger, die seit der Gründung der Kolonie bis heute in Mulang ansässig ist. Siehe auch die Bilder bei Burgfeldstraße 12 und Burgfeldstraße 17.
Das postkartengroße Büchlein »Residenzstadt Cassel-Wilhelmshöhe« von ca. 1910 enthält 52 Seiten – und ein beiliegendes 20seitiges Branchen-Register. Darin: »Fremdenpension Villa Schwarz, Frau Engelhardt, Burgfeldstraße 10«.*MA |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Die Burgfeldstraße 11 (Kronprinzen-Straße 141 ½?) wurde sehr umgebaut, ist aber immerhin teilerhalten, wie die Bilder zeigen – man erkennt im Bild von 1955 rechts den Straßenfassaden-Erker vom 1930er-Jahre-Foto. Das postkartengroße Büchlein »Residenzstadt Cassel-Wilhelmshöhe« von ca. 1910 hat 52 Seiten – und ein beiliegendes 20seitiges Branchen-Register. Darin: »Villa Viktoria, Frau Utermann, Burgfeldstrasse 11«.*MA Adreßbuch von 1910: Utermann, Eisenbahn-Obersekretär, Erdgeschoß / Schrader, Dr. phil., Direktor, 1.Stock / Viefhaus, Rentnerin; Ey, Witwe; Pfeil, Rentnerin, alle 3 im 2. Stock. – Adreßbuch von 1916: Besitzerin »Utermann, Löwenburgstraße 10«, Bewohner »v.Normann, Vorsteherin, Töchterstudienheim«, Lehrerin Fuchs und Gewerbeschullehrerin Pfeiffer. * * * Juli 2022: Herr Hans Colsman schreibt mir: Aus einer Villenauflösung habe ich einen Karton mit alten Familienpapieren erhalten. Darunter fand sich ein kleines Fotoalbum »Aus meiner Pensionszeit vom Februar bis Dezember 1921 in Cassel-Wilhelmshöhe.« Verfasserin des Albums war Tona Colsman (1904–1997), welche unverheiratet in ihrem Elternhaus verstorben ist, aus dem das Konvolut stammt. Sie war eine Tochter des Seidenfabrikanten Peter Lucas Colsman (1854–1925) in Langenberg/Rheinland. Neben Bildern aus Kassel sind am Ende auch Bilder aus einem Töchterinstitut in Berlin eingeklebt, die die junge Frau offenbar in einer ähnlichen Einrichtung mit überwiegend adeligen Altersgenossinnen verbrachte. In Kassel waren Erzieherinnen ein Fräulein von Normann, Fräulein Achenbach, Fräulein Metz, Fräulein Hoffmann. Adresse war Töchterstudienheim Burgfeldstraße 11. Die Schülerinnen waren überwiegend bürgerlich, darunter auch bekannte Familiennamen des Wirtschaftsbürgertums. Hier klicken (→) für ein 22seitiges PDF mit Scans aller Seiten des Albums (11 MB). Die Bilder sind erfreulicherweise sehr gut lesbar beschriftet. Namen von Mitschülerinnen in Kassel:
* * *
Zum Burgfeldkrankenhaus: Siehe das entsprechende Kapitel im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«. Zum Thema »Töchterheime«: Hier klicken für eine Extra-Seite. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Burgfeldstraße 12: ein schönes Werkbund-Haus, »erbaut um 1911 für die Familie des Professors Theisen«*17. Die eklektizistische Cottage- und Türmchen-Gründerzeit, auch ihre etwas jüngere, weniger verspielte neoklassizistische Variante und der nachfolgende Jugendstil waren vorbei. Siehe auch das Foto bei der Burgfeldstraße 15. Das Haus, das um 2000 schön restauriert wurde, ist eines der Beispiele dafür, daß Stilwandlungen kein Problem für Villenkolonien waren und sind, wenn auf hohem Niveau gebaut wird. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
Burgfeldstraße 13. Nicht erhalten. Wer hat ein Foto? – Ecken des Hauses finden sich bislang nur bei der Burgfeldstraße 15 sowie auf dem Foto beim Anfangstext des Teilkapitels »Küperweg«. |
Im ergiebigen »Führer durch Kassel und Wilhelmshöhe, herausgegeben vom Stadtverkehrsamt Kassel / Rathaus« von ca. 1930 wird das nicht erhaltene Haus Burgfeldstraße 13 als »Haus Tücking« geführt, unter der Rubrik »Töchterpensionate«. Es war zeitweilig mit dem Töchterheim Bergér, Wigandstraße 6, vereinigt. Das Adreßbuch von 1930 (→) hat den Eintrag »Rocholl Helene Töchterheim Burgfeldstraße 13«. Helene Rocholl war unter anderem auch die Leiterin des »Töchterheim Landhaus«. Hier klicken für das Kapitel zum Thema »Töchterheime«; hier klicken für das dortige Unterkapitel zu Helene Rocholl mit Näherem unter anderem zum Hause Burgfeldstraße 13. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Burgfeldstraße 15: Ein Bau der Architekten Baecker und Sirrenberg, Ende der 1920er Jahre.
Das Haus ist, wie zahlreiche Villen der Zeit, in den 1990er Jahren stark umgebaut worden. Der Wert dieses Baustils wird bis heute oft unterschätzt – wenn man 1930er-Jahre-Häuser mit Um- und Anbauten traktiert, verändert man ihren Charakter meist sehr, da einfache Formen und klare Proportionen für sie so typisch sind. • Weitere Häuser von Baecker und Sirrenberg: Burgfeldstraße 18, Brabanter Straße 6, Steinhöferstraße 6a. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
Verblüffend nüchterne Postkarte aus den 1960er Jahren.*MA |
Die Burgfeldstraße 16, »Villa des Fabrikanten Albrecht, datiert 1915.«*17 Bis 2015 ein hübsches spätestklassizistisches Gebäude. Es wird im Fremdenführer »7 Tage Kassel« von 1970 erwähnt als »›Haus Schake‹, Exklusiv-Hotel garni am Park Wilhelmshöhe, Burgfeldstraße 16 [...] 10 Exklusiv-Zimmer mit eigenem Bad, WC, Fernseher, Musikbox und Telefon«. Später wurde es zum geschätzten »Hotel garni Im Rosengarten«. 2015: Das Haus wurde abgerissen, nur die Fassade wurde erhalten und tarnt mittelgeschickt einen banalen Neubau. Siehe diesen Beitrag in der HNA (→). |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Die Burgfeldstraße 17 (Kronprinzen-Straße 151) war ursprünglich die Klinik Dr. Greger.
Zahlreiche weitere Bilder des alten Gebäudes und des Klinkbetriebes im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe« / »Dr. Greger«. Auf allen Seiten dieser Website lohnt sich die Suche nach dem Namen »Greger«, da Bilder aus dem Familienarchiv an vielen Stellen zu finden sind. * * * Das Haus Wigandstraße 12, in den 1930er Jahren erbaut, war das zur Klinik Dr. Greger gehörige Wirtschafts- und späte Wohngebäude der Gregers. * * * Die Klinik Dr. Greger wurde im zweiten Weltkrieg zerstört. Heute steht an ihrer Stelle ein in den 1950er Jahren errichtetes freundlich aussehendes Haus, das erst »Fachklinik für Kreislauf- und Gefäßerkrankungen Dr. Möller« war, dann »Ferienkurheim Mennicke« und heute das »Seniorenheim Burgfeldstraße« ist. Der Anbau des Gebäudes stammt von den Architekten Baecker und Sirrenberg; so nachzulesen in der Architekten-Liste »Aufstellung des Bautenstandes 30. Juni 1968« (hier klicken für das 2seitige PDF).*39 |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Burgfeldstraße 18. »Neusachliche Villa des Rittgergutsbesitzers [Franz Freiherr] von Bodelschwingh aus der Zeit um 1928.«*17 Ein fein proportioniertes Beispiel für den Mulang-Villenbau der 20er Jahre an der Ecke Burgfeldstraße / Brabanter Straße; Architekten: Baecker und Sirrenberg.
Das Haus ist recht gut erhalten: Der Putz und auch die so wichtigen typischen quergeteilten Fenster zeigen das ursprüngliche Bild. Wenn jetzt noch die Fensterläden wieder drankämen ... |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Burgfeldstraße 19 (Kronprinzen-Straße 151 ½). »In das Jahr 1894 datierte, gestalterisch an die benachbarten Häuser im Cottage-Stil anknüpfende Villa. Bauherr war vermutlich der Architekt Carl Jaentsch.«*17
Hier klicken für ein vierseitiges PDF (3 MB) einer kurzen Haus-Geschichte, verfaßt von Wolfram Matthaei. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«) | |
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Die Burgfeldstraße 21, ein »Historistisches Landhaus im Schweizer Stil, erbaut um 1893 für den Lehrer Stern (›Villa Schöne Aussicht‹)«*17, hat seit ca. 2010 ihr hohes, spitzes Turmdach wieder. Dieses Haus ist auch auf dem unteren Foto (dort ganz links), auf dem großen Bild bei der Burgfeldstraße 19 und auf den Panoramabildern bei der »Brabanter Straße« sehen. Da das lustige, vielgestaltige und ländlich wirkende Haus am Drusel-Grünzug liegt, ist es für die Wahrnehmung des Villenkolonie-Charakters von Mulang wichtig. Die untere Postkarte zeigt auch die Bedeutung dieses Grünzugs zur Begrenzung und Wahrnehmung des Ensembles. Das postkartengroße Büchlein »Residenzstadt Cassel-Wilhelmshöhe« von ca. 1910 hat 52 Seiten – und ein beiliegendes 20seitiges Branchen-Register. Darin: »Villa Margarethe, Burgfeldstr. 21. Diätetische Küche.«*MA |
(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Schloßteichstraße 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 9 | 10 | 13 | 15 | 19 Adreßbücher: 1907 | 1908 | 1909 | 1910 | 1911 | 1912 | 1913 | 1914 | 1915 | 1916 | 1917 | 1919/20 | 1921/22 | 1925 | 1926 | 1927 | 1928 | 1929 | 1930 | 1931 | 1932 | 1933 | 1934 | 1935 | 1936 | 1937 | 1938 | 1939 | 1940 | 1949 | 1950 | 1951 | 1952 | 1953 | 1954 | 1955 | 1956 | 1957 | 1958 | 1959 | 1960 | 1961 | 1962 | 1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969 | 1970 | 1971 | 1972 Die Adreßbücher von 1893 bis 1906 führen die Häuser der »Villenkolonie« in einer gemeinsamen Liste auf. Sie sind beim Kapitel »Straßennamen und Hausnummern« verlinkt. (→) / *14 |
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Mulangstraße bis Brabanter Straße. Benannt nach dem »Lac«, dem Schloßteich, auf den sie zuläuft. Hieß von der Gründung der Villenkolonie bis 1905, kurz vor der Eingemeindung nach Kassel, »Parkstraße«.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«) | |
Ca. 1890, von Süden. Links eine Ecke der Burgfeldstraße 8.*12 Erhalten. Ca. 1895: »Hotel & Restaurant: Kronprinzen, Wilhelm Dilg.« Rechts dahinter das Türmchen der Schloßteichstraße 3, links im Bild die Häuser Burgfeldstraße 2 und Burgfeldstraße 4. Alle diese Häuser stehen noch. Rechts die Mulangstraße, aus der hier die Schloßteichstraße entspringt.*7 Ca. 1900: »Hotel Laspe« (der »H. Laspe«, der das Kurhotel Wilhelmshöhe betrieb? Und/oder der Heinrich Laspe, dem die »Altdeutsche Bierstube (→)« am Karlsplatz gehörte?). Das Bild ist wie das darüberstehende von Norden aufgenommen.*MA Ca. 1900: »Hotel Laspe« mit vielen Beschilderungen, darunter auf der Fassade links im Bild »H. Laspe« (siehe auch »Kurhotel«, wo ebenfalls ein »H.Laspe« als Besitzer vorkommt).*7 Um 1968: Zwei Bilder von der Südseite.*MA Ca. 1970: Umbau, rechts die Schloßteichstraße 3. Dahinter die Burgfeldstraße 4 – in schlechtem Zustand und ohne Dachreiter.*MA |
Die Schloßteichstraße 1 (Parkstraße 133 ¾) war im ersten Bauzustand,
den man auf dem alten Plan sieht (rechts: Norden) ein ganz kleines
Gebäude. Das erste Bild links zeigt den schon etwas vergrößerten
zweiten Bauzustand.
Das Haus, das als Privathaus errichtet worden war, wurde etwa um 1895 zur jetzigen Größe zu einem Restaurant mit Gästezimmern ausgebaut, zuerst als »Kronprinz« unter Wilhelm Dilg, dann als »Hotel Laspe«: tief unter dem Souterrain des neueren Teils liegt auch heute noch der gewölbeartige Wein- und Bierkeller. Das Haus wurde um 1970 recht verdorben: Fenster wurden verengt, Glasbausteine eingesetzt und die gelbliche Klinkerfassade weiß angestrichen. Aber die Substanz dieses zum Kern
der Villenkolonie zählenden Hauses ist intakt. Dieses
einst prächtige, durchaus wiederherstellbare Haus, dessen Grundstück
an zwei Seiten an den Park, das UNESCO-Welterbe
grenzt und das zum inneren Kern der frühesten Villenkolonie-Schicht
gehört, muß erhalten bleiben. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«) | |
Nr. 2 | Die Schloßteichstraße 2 ist ein 70er-Jahre-Bau, errichtet auf dem vorderen Teil des Grundstücks des abgerissenen Hauses Lindenstraße 2, siehe dort. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«) | |
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Die Schloßteichstraße 3 (Park-Straße 134) ist wohl das meistumgebaute Haus der Villenkolonie. Die Bilder von ca. 1885 zeigen das Haus im ersten Bauzustand. Es bestand aus einem einzigen, etwa 40qm großen, 4m hohen Raum mit prächtigem Fenster zum Park, einer Säulenterrasse zur Hangseite und einem Zier-Turm, der talseits kein Fenster aufwies und dessen Turmgeschoß nur über eine schmale Treppe erreichbar gewesen sein kann. Im Untergeschoß (zum Garten ebenerdig) gab es eine Küche, deren Kacheln zum Teil erhalten sind. Das Haus war damit zu klein zum standesgemäßen Wohnen und diente seinem Erstbesitzer wohl als Landhäuschen. Dieser Erstbesitzer »... könnte um 1886 der Regierungsrat Delius gewesen sein«*17: Das wäre dann entweder der Ober-Regierungsrat Eduard Delius, Stellvertreter des Provinzial-Steuer-Direktors in Behinderungsfällen, oder Wilhelm Delius, Regierungsrat »bei der Gen.-Commis.«, laut Adreßbuch von 1887 wohnhaft in »Wahlershausen 17 ¼«). Um 1891 erfolgte ein Besitzerwechsel. Adreßbücher 1893 bis 1899: Georg Seidler, Rittergutsbesitzer, Park-Straße 134. Einige Zeilen zu dem hochangesehenen Maurermeister und Lokalpolitiker Seidler hier (→) auf Wikipedia sowie hier (→) bei der Stadt Kassel. Seidler war ein Vetter und guter Freund von Heinrich Schmidtmann, er kommt in dessen Autobiographie »Erinnerungbilder« oft vor. Im Adreßbuch von 1900 hat das Haus keinen Eintrag. Vielleicht wurde es in diesem Jahr das erste Mal deutlich erweitert?:
1901 bis 1906: Hermann Schmidt, Privatmann, Parkstraße 134; ab 1905: Schloßteichstraße 3. Ab 1907 wohnte Hermann Schmidt in der Wilhelmshöher Allee 59½, bleibt aber als Besitzer eingetragen. 1907 ein Mieter: »Goldschmidt, Kfm.«. 1908 steht kein Mieter im Adreßbuch. 1909 bis 1919/20, weiter im Besitze Schmidts: »Viktoriaheim, Hausfrauenschule«. Ab 1921/22: Fitzau, Geheimer Regierungs- und Forstrat a.D. Die nächste Besitzerin war Jenny Fitzau, die das Haus mit ihren Schwestern Johanna und Hilda bewohnte. Hilda Fitzau (1892–1940) war Bildhauerin. Sie stellte etwa in der Kasseler Frühjahrsausstellung 1920 aus (dort als »Hilde Fitzau«) und war mit den Bewohnern der Schloßteichstraße 9 befreundet.
Hier (→) sowie hier (→) Links auf Auktionsseiten mit Bronzen von Hilda Fitzau. * * * In den späten 1920er Jahren wurde das Haus ein weiteres Mal deutlich erweitert, wie auf dem Bild von 1965 zu sehen – nur daß dieses Bild den höheren Turm des vorigen Bildes nicht mehr zeigt, der bei einem Dachbrand im Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde (Wiederherstellung des Hauses: Architekten Baecker und Sirrenberg). Man sieht aber, daß das Haus in den 1920er Jahren um ein halbes Stockwerk erhöht wurde (die Klinker enden einen Meter unter dem Dach). Außerdem wurde das Haus zum Garten hin um eine halbe Raumtiefe vergrößert, wodurch mit beträchtlichem Aufwand ein repräsentativer Raum geschaffen wurde. Schon in den 1930er Jahren aber entsprach diese Raumaufteilung nicht mehr dem Wohngefühl der Besitzer, die Decken in der 4 m hohen Haupt-Etage wurden, wo nur möglich, um bis zu 1,50 m abgehängt. * * * Nämlich von Dr. Amberg, der das Haus von ca. 1940 bis 1956 besaß und mit seiner Familie bewohnte. Seine Nachkommen haben mir Familienalben zum Scannen überlassen (ein Vorbild, dem bitte viele Mulang-Privatfoto-Besitzer folgen mögen). * * * Das Bild von 1999 zeigt das Patchwork der letzten drei
Umbauten, also den Zustand, in dem das Haus von etwa 1935 bis 2000
war: die große gelbe Klinkerwand, wo einmal die Terrasse war,
die braunrote Putzfläche unter dem Dach, wo das Haus um ein
halbes Stockwerk erhöht wurde, und die weiße Putzfläche
samt Fachwerk unter dem Flachdach-Stückchen, wo die Terrasse
in den 1930er Jahren zugebaut worden war. * * * Animation der Ausbaustufen.*MA |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«) | |
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Schloßteichstraße 4
Das Haus Schloßteichstraße
4 ist ein Bau von Fritz Catta und Otto Groth,
dem bedeutenden Kasseler Architekturbüro, für den Rechtsanwalt und Notar Kurt Schulin. Einige weitere
Werke dieses Architekturbüros in Kassel: Wohnhaus Hellmut-von-Gerlach-Straße
29,
Fasanenhofschule, Wohnanlage Carolinenstraße,
Schlagd, Aschrott-Wohlfahrtshaus.*10 Er hat auch einige Mulang-Häuser nach Kriegszerstörung wieder hergestellt, so die Steinhöferstraße 9.
Das Grundstück des Hauses wurde vom sehr großen Garten der Villa Mummy, Kurhausstraße 13, abgeteilt, bevor oder während diese Villa zum Kur- und Badehaus umgebaut wurde. Das Haus ist ein treffliches Beispiel dafür, wie eine Villenkolonie sich weiterentwickeln kann und stilistisch der Gründungsphase völlig fremde Bauten sich einfügen – wenn nur das Bauen auf hohem Niveau stattfindet. Ein Beispiel aus unserer Zeit ist die vom Kasseler Büro Bieling & Bieling erbaute Villa in der Brabanter Straße 29. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«) | |
6 Fotos aus dem Album der Schülerin, ca. 1923:
* * * Acht Fotos aus einem 4seitigen DIN-A4-Faltblatt mit Werbefotos für das Viktoria-Heim, ca. 1920er Jahre:
* * *
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Die Schloßteichstraße 5 ist ein Schmidtmann-Bau, von dem sich Planzeichnungen erhalten haben (ich habe sie jedenfalls vor dem Verkauf des Hauses 2005 im Diakonie-Archiv gesehen). Es wurde um 1895 nicht als typische Villa, also als Einfamilienhaus errichtet, sondern als Offiziers-Pensionshaus mit drei Wohneinheiten.
* * *
* * * Um 1920 wurde die Burgfeldstraße 8 zur »Viktoria-Hausfrauenschule«. Dieses Töchterheim bestand bis zum Ende der 1930er Jahre und und umfaßte von 1924 bis 1927 auch die Burgfeldstraße 8, sowie für noch kürzere Zeit (und nicht gleichzeitig) die Schloßteichstraße 3, die Schloßteichstraße 5 und die Schloßteichstraße 7. Ein 48seitiges Fotoalbum einer Schülerin mit vielen sehr fröhlichen Fotos vom Leben im Viktoriaheim befindet sich im Mulang-Archiv – ich habe es im Juni 2021 digitalisiert und die Texte transkribiert. Hier klicken für ein 17 MB großes PDF; hier klicken für eine 38 MB große Variante.*MA
Hier klicken für das Kapitel »Töchterheime«; hier, um direkt zum dortigen Eintrag übers Viktoriaheim zu kommen. * * * 1956 wurde das Haus ein Alterssitz des Kurhessischen Diakonissenhauses, weiterhin unter dem Namen »Viktoriaheim«. Siehe auch Schloßteichstraße 1, wo ein Kinderbild einer Frau zu sehen ist, die im Haus Nr. 1 aufgewachsen war und in der Nr. 5 ihren Alterssitz hatte.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«) | |
1930er Jahre.*MA – Siehe auch die Bilder bei der Schloßteichstraße 4. |
Schloßteichstraße 6, ein Haus, das gleichzeitig mit der Schloßteichstraße 4 errichtet wurde, und zwar für »Dr. med. Wilhelm Eichler, Ober-Regierungs-Medizinalrat«. Ein schön proportioniertes Haus im schlichten Villenstil der 1930er Jahre. Der riesige Rundbrunnen der »Villa Mummy«, Kurhausstraße 13, von dessen Grundstück auch diese Villa ein großes Stück abzwackte, steht heute noch im Garten sowie unter Denkmalschutz. Im Gegensatz zur Schloßteichstraße 4, wo der prächtige, vier Meter hohe Zaun der Villa Mummy zugunsten eines passenden niedrigen Zaunes abgetragen wurde, steht das Haus Nr. 6 lustig hinter dem inzwischen denkmalgeschützten Gründerzeitzaun und teilt sich dessen prächtige Einfahrt (zwischen den beiden Toren das Monogramm von Mummy) mit dem erstaunlich häßlichen neu errichteten Nebenhaus, Schloßteichstraße 8, das um 1999 auf ein bis dahin freies Grundstück gestellt wurde. Um 2000 wurde an das Haus ein moderner Anbau gesetzt, Architekt: Berthold Penkhues. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«) | |
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Die Schloßteichstraße 7 war ein Fachwerk-Landhaus im Frühstil der Kolonie; der Architekt war sehr wahrscheinlich Heinrich Schmidtmann.
* * * Erst 1970 wurden die reizenden Häuser 7 und 9 abgerissen.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«) | |
Fotos von ca. 1930. Das Haus wurde 1970 abgerissen.*29 Blick von Süden.*29 Nr. 9. Nordseite mit Eingang.*29 |
Schloßteichstraße 9 (Park-Straße 134 ¾) war ein reizendes Fachwerkhaus ähnlich der Schloßteichstraße 7. Die Bilder links und unten stammen aus dem Fotoalbum der Familie Brunner. Dr. med. Heinrich Brunner schreibt bei der Übersendung der Scans 2007: »Meine Eltern wohnten 1925–1953 Schloßteichstraße 9 in einem Haus der Dresdner Bank. Mein Vater, Heinrich Brunner (geb. 1883, gestorben 1969) war Direktor der Filiale Kassel. Vorher war er Direktor in Frankfurt/Main. Meine Eltern heirateten 1923 in Hoechst und zogen 1925 nach Kassel. [...] Wir haben dort eine herrliche Jugendzeit erlebt; Schloßteichstraße, Park, Lac, Herkules etc. Schloßteichstraße 9 war ein sehr großes Grundstück mit hohen Bäumen und einem Obst- und Blumengarten. Es war auch das Grundstück Nr. 11 bis zum Küperweg. In der Schloßteichstraße 3 wohnte die Künstlerin Hilda Fitzau, die mit meinen Eltern und uns Kindern sehr befreundet war. Die waren auch im WiWaBu – Wilhelmshöher Wanderbund.«
Das Haus wurde um 1970 zusammen mit der Nr. 7 abgerissen. Heute steht auf dem Doppelgrundstück 7/9 eine zweiteilige Wohnanlage auf Garagensockel. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«) | |
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Schloßteichstraße 10 (Parkstraße 149 ½)
Links oben: Foto aus dem Schmidtmann-Album, Doppelseite 14. Aufnahmezeit und -perspektive entsprechen weitgehend dem oberen Bild. Links Mitte: Ansicht von der Schloßteichstraße aus, die Brabanter Straße verläuft dahinter. Für die Zuordnung des Bildes Dank an Dr. Christian Presche: »Der Familienname Potente führte auf die richtige Spur: Für 1909 ist im Adressbuch der Regierungsbaumeister Schwartzkopf im EG verzeichnet, ab 1911 wohnt dort nicht nur seine Witwe Cläre Schwartzkopf (vgl. die Unterschrift ›Cläre‹ unter dem Haupttext der Ansichtskarte),
sondern auch die Witwe des Kasseler Baumeisters Potente.« |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«) | |
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Schloßteichstraße 13 Das Ausschnittchen links stammt aus dem Bildbestand von der Errichtung des Hauses Schloßteichstraße 4. Bisher konnte kein gutes altes Bild dieses erfreulichen historistischen Hauses Schloßteichstraße 13 aufgetrieben werden. Wer hat eines? Das Haus gehörte einige Zeit Helene Rocholl: »Nach ihrer erster Heirat 1919 führte sie den Doppelnamen v. Korff-Benninghoff; zuvor hatte sie offenbar schon das Haus Schloßteichstraße 13 erworben, in dem sie nun eine eigene Zweigstelle des Pensionats Bergér betrieb. 1923 wurde (mit ihrer zweiten Heirat?, jedenfalls im selben Jahr oder 1924) die Zweigstelle des Töchterheims Bergér im Haus Schloßteichstraße 13 aufgegeben, das Gebäude Schloßteichstraße an die Firma Appel und Pfannschmidt verkauft, als Villa für die beiden Direktoren.« (Recherche von Dr. Christian Presche, siehe hier zu Helene Rocholl im Kapitel »Töchterheime«.) |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«) | |
Februar 2023: Peter Bance, Historiker und Biograph aus dem Vereinigten Königreich, sendet zwei Fotos der Bewohnerinnen:
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Schloßteichstraße 15 (Parkstraße 148): Ein reizvolles Haus von 1892 mit Treppengiebeln. Es ist erfreulich, daß sich dieses Haus in prunkhafter Bescheidenheit in großem Garten mit alten Strukturen so gut erhalten hat. »Das mit der Jahreszahl verbundene Monogramm [auf dem Schaugiebel] ›LS« steht für den Bauherren, den Maurermeister Siegmund Lauckhardt (aber auch für die spätere Besitzerin Lina Schäfer).«*17 Lauckhardt war Freund und Geschäftspartner des Villenkolonie-Gründers Heinrich Schmidtmann, hier klicken für eine Erwähnung in Schmidtmanns Autobiographie. Das Haus Nr. 15 gehörte zwischenzeitlich offenbar dem Unternehmer Heinrich Engelhardt, Kompagnon von Louis Hochapfel (siehe Kurhausstraße 1). * * * Juni 2023: E-Mail (auf Deutsch): * * * Zur Geschichte des Hauses finden sich im Juli 1997 zwei Beiträge in der HNA: [1908 erwirbt Lina Schäfer, geboren 1858, ledige und kinderlose Lehrerin und Erzieherin] die 1892 erbaute Villa in der Schloßteichstraße 15 [...]. Wie lange Lina Schäfer sich dann in Kassel aufhält, ist unklar. Als die Polizei im Jahr 1906 nach ihr aus noch ungeklärten Gründen sucht, findet sie ein leeres Haus vor. Irgendwann lernt sie offenbar Prinzessin Katharina Duleep-Singh kennen und tritt in ihre Dienste. Später, wir sind mittlerweile im Jahr 1925 angelangt, gewährt sie eben dieser Prinzessin in ihrem Haus im ersten Stock Unterkunft. [...] Bis 1938 ist sie im Besitz der Villa [...]. Sie starb
am 26. August 1938 in ihrem Haus in der Schloßteichstraße
15 in Kassel-Wilhelmshöhe im Alter von 79 Jahren. [...] Zu Sophia Duleep Singh siehe auch den Beitrag auf Wikiwand.de (→). * * * Die Geschichte des Hauses wurde von Dr. Stephan Schwenke, Stadtarchiv Kassel, dargestellt in seinem Beitrag »Schloßteichstraße 15 – ein Haus mit Geschichte(n)«, in: Archivnachrichten aus Hessen, |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«) | |
Weitere Vorkommen dieses Hauses auf Panorama-Bildern: Siehe den Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«, bei den Blicken von der Haltestelle Wigandstraße auf die Villenkolonie. Wer hat ein Foto der alten Villa? Immer frisch her damit. |
Schloßteichstraße 19: »Ursprünglich mit einer Villa der Zeit um 1904 bebaut. Bescheidener Wiederaufbau, 1951/53, inzwischen modernisiert. Zur Schloßteichstraße erhaltene Jugendstileinfriedung«.*17
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(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Küperweg | |
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Schloßteichstraße bis Wigandstraße, diese querend und eine Sackgasse bildend. Hieß um 1905 (und offenbar bis ca. 1920) »Sommerweg«. Benannt nach Otto Philipp Küper (→), 1692–1770, Kupferschmied, vermuteter Mitverfertiger der Herkulesstatue. |
(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Siebertweg 1 | 2 | 3 | 4 | 6 | 8 | |
Mulangstraße bis Kurhausstraße. Hieß zunächst
Hermannsweg (auch Hermannweg), im Adreßbuch von 1896 »Privatweg«, bis zur Eingemeindung 1906 »Juliusweg«. Nach Julius
Siebert, 1829–1896, Kaufmann und Stadtrat, Freund des Koloniegründers Heinrich Schmidtmann. Siebertweg 1913 (senkrechte Straße; die Stichstraße nach rechts wird allgemein »kleiner Siebertweg« genannt): Nr. 2: Wilhelm Ichon, Consul a.D.; Nr. 4: Schultheis, Nr. 6: Sust – alle erhalten. Kurhausstraße: Nr. 7: Gustav Henkel; Nr. 5: Susanne Enke, Wwe. des Rechnungsrathes; Nr. 3: Wilhelm Schmidt; Nr. 1: Louis Hochapfel: alle erhalten. Siehe auch die Luftaufnahme unter »Kurhausstraße«.*MA |
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Siebertweg«) | |
1870, erster Bauzustand. Teilerhalten. (→) *14 1890, nach rechts erweitert.*5 1930.*4 1930.*4 Carl Siebert, 1930.*4 1930.*4 |
Das Haus Siebertweg 1, auch »Waldhaus« genannt (Juliusweg 138) wurde von Julius Siebert etwa 1865 erbaut, also noch vor der Gründung der Villenkolonie. Daß Heinrich Schmidtmann mit Julius Siebert befreundet war (siehe den Schmidtmann-Text zur Gründung der Kolonie), machte es diesem freundschaftsfähigen Manne erst recht verlockend, sich in der Nähe anzusiedeln. Das Haus behauptete lange seine Sonderstellung, die sich auch im Namen »Waldhaus« ausdrückt: die Lage an der Grenze zum Park und das bis in die 1920er Jahre hinein sehr große Grundstück. Vom letzteren wurden immer wieder Teile verkauft, wobei das Haus zunehmend mit der Villenkolonie verwuchs. Das Haus, das heute an der Stelle des Siebert-Landhauses steht, enthält nach Umbau und Kriegsschäden noch immer viele Teile des ursprünglichen Baus und verfügt immer noch über einen großen Garten. Julius Siebert gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«. Das ursprünglich recht bescheidene Sommerhaus im damaligen Landhausstil (siehe das Foto von ca. 1870; man würdige die reizenden Vogelhäuschen im Giebel-Sprengwerk) wurde noch vor der Jahrhundertwende um einen Anbau erweitert. Auch eine weitere deutliche Vergrößerung in den 1920er Jahren entstellte das Haus keineswegs und machte es zu einem prächtigen Landhaus, das nicht nur direkt an den Schloßpark grenzte, sondern selbst auf einem parkähnlichen Grundstück stand, wie auf den Farbfotos aus den 1930er Jahren gut zu sehen ist. In den letzten Kriegstagen brannte das Haus bis auf die Grundmauern ab. In den Jahren nach dem Krieg wurden diese Mauern zu einem Notbau verwendet. Ein von der Familie Siebert freundlicherweise zur Verfügung gestelltes Bild zeigt Carl Siebert, den Sohn des Erbauers Julius, um 1930 auf der verglasten Veranda des Hauses. Daß auf dem Grundstück zeitweilig Hühner gehalten wurden, ist ebenfalls fotografisch belegt. Dies wurde sicherlich der frischen Eier wegen getan (oder auch deshalb, weil Hühner Spaß machen) und nicht aus wirtschaftlichen Gründen; außerdem fand man Kleintierhaltung und Nutzgärten womöglich passend zum Charakter einer Cottage-Kolonie. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Siebertweg«) | |
Vor 1940.*23 1952: Das Bild zeigt in der Vergrößerung Jutta Kramer, die Nachbarin aus der Kurhausstraße 5 (und im Garten derselben stehend), im Konfirmationskleid. Wir blicken den Siebertweg hinunter, also nach Nordwesten.*20 |
Siebertweg 2 (Juliusweg 140 ½), einst »Villa Ichon«, von ca. 1885, ist ein außerordentlich niedliches, sehr schön erhaltenes Haus aus roten Ziegeln, reich geschmückt mit Ziergiebeln, Vasen-Nische in der Fassade, Holzgitterlaube und liebevoll gepflegtem Garten. In den 2010er Jahren wurde das Haus liebevoll restauriert, samt Villengarten-Struktur der Erstbebauungs-Zeit. Es starben am [...] 29.11.1902 Herr Konsul Ichon (Mitglied seit 1890) [...] Wilhelm Siegfried Carl Ichon wurde am 20. Nov. 1835 in Bremen geboren. Auf Wunsch seines Vaters, welcher Franzose war, kam er mit 14 Jahren in das College St.Barbe in Paris, von dort auf die Ecole Polytechnique und endlich in die Ecole des Mines. Von der französischen Regierung wurde er 1864 zur Weltausstellung nach London geschickt, um die französische Abteilung derselben aufzustellen. Auf seines Vaters Wunsch kam er dann nach Bremen zurück, um dort 10 Jahre eine grosse Reismühle im Betriebe zu leiten. Später war er mit der Leitung der Petroleumbohrungen in Ölheim (Hannover) betraut, gab aber diese Tätigkeit wegen Unsolidität des Unternehmens bald auf und übernahm dann noch einige Jahre die Leitung der Wenzeslausgrube in Schlesien für seinen erkrankten Bruder, um in Wilhelmshöhe seiner Gesundheit wegen zu leben. Ein schweres Nervenleiden machte dem Leben des allzeit tatkräftigen, selbstlosen Mannes ein Ende. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Siebertweg«) | |
Wer hat ein Foto? |
Siebertweg 3 Von diesem erfreulichen 30er-Jahre(?)-Haus ist noch kein altes Foto im Archiv vorhanden. Es ist auf dem 1960er-Jahre-Luftbild zu Beginn des Kapitels »Kurhausstraße« zu sehen. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Siebertweg«) | |
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Siebertweg 4 (Villenkolonie 140 ⅜ bzw. Hermannsweg 140 ⅜), in weitestgehendem Originalzustand erhalten, war einige Zeit eines der zahlreichen Cafés in Mulang, in denen die Ausflügler sich laben und die Kurgäste ihre Kur-Erfolge zunichte machen konnten. Besitzer: Zunächst Hermann Barner, danach Wilhelm Schultheiß; in den 1930er Jahren hieß es »Fremdenheim Frech«. Hier klicken für die Anzeigenseiten aus »Augustins Reisehandbücher Nr. 5 – Habichtswald und Langenberg« von ca. 1910 (es ist dort das rote Büchlein in der linken Spalte). Darin eine Anzeige aus dem »Café Schultheiß«.*MA Aus einem Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: »5 Betten, mit Frühstück 2.– bis 3.– RM, Pension 4.– bis 4.50 RM. Bad, Zimmer am Walde gelegen.«*MA
Linke Spalte: Das untere Bild zeigt ein weiteres Konfirmationsbild von Jutta Kramer (siehe Siebertweg 2 und Kurhausstraße 5). Im Hintergrund ist auch das Haus Siebertweg 6 gut zu erkennen. Bis zu einer Renovierung in den 1980er Jahren hat nach Erinnerung Frau Kramers noch ein Schild am Haus verkündet: »Hier können Familien Kaffee kochen.« – Einigermaßen zu erkennen auf der linken Bildseite: Siebertweg 6. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Siebertweg«) | |
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Siebertweg 6 (Hermannsweg 140 ¼): »Teil der frühesten Bebauung der Villenkolonie. Um 1885 errichtet, etwa 10–15 Jahre später aufgestockt und vergrößert (urspünglich ähnlich dimensioniert wie das Nachbarhaus Nr. 4).«*17 1927*MA Hier klicken für eine Anzeigen-Doppelseite aus »Führer duch Hessen, Waldeck und Oberwesergebiet«, herausgegeben vom Verkehrsverband für Hessen und Waldeck, 1929, mit »Fremdenheime Sust«-Anzeigen Haus Sust und Villa Heinrich (Steinhöferstraße 11).*MA Die weiteren Bilder zeigen das aufgestockte Haus mit durchgehendem Fachwerk: Das große Fenster des vorspringenden Teils des ursprünglichen kleinen Hauses (oberstes Bild) erkennt man im Erdgeschoß des wahrlich vergrößerten Hauses (unten rechts auf dem zweiten Bild). Ob es das »Hotel Sacken« war, das auf dem Kartenausschnitt beim Kapitel »Fünf frühe Texte« oben auf dieser Seite zu sehen ist? Dann muß das Haus wohl schon sehr bald nach Erbauung aufgestockt worden sein. Auch das sehr erweiterte Haus ist ganz herrlich – und liegt direkt am Park; wenn die Bäume nicht belaubt sind, kann man es vom Schloßteich aus sehen. Sust gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«. Jahrzehntelang war es das »Haus Sust« (unter gleicher Leitung wie die »Villa Hermann«, Kurhausstraße 5; auch die Steinhöferstraße 11 gehörte dazu und war ebenfalls eine Pension). Heute ist es ein Privathaus.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Siebertweg«) | |
Siehe auch das Luftbild aus den 1960er Jahren im folgenden Kapitel »Kurhausstraße«. |
Siebertweg 8
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(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Kurhausstraße 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 7 | 8 | 9 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15a | 17 | 25 | 28 | 30 | 36–40 | 41 | 42 | 43 | 50 | |
Zur Kurhausstraße siehe auch den Planausschnitt zu Beginn des Kapitels »Siebertweg«. |
Mulangstraße bis Baunsbergstraße; mit dem Überqueren des Druselbachs verläßt sie die engeren Grenzen der Villenkolonie Mulang. Sie hat ihren Namen vom Kur- und Badehaus, zu welchem die Villa Mummy in den 1930er Jahren umgebaut wurde. Bis 1939 hieß die Straße »Rasenallee«, ein Name, der aus Zeiten des »Chinesischen Dorfes« stammt, als sie als Landstraße von Oberzwehren durch den Park Wilhelmshöhe nach Wilhelmsthal angelegt wurde. Um 1905 hieß die Straße offenbar für kurze Zeit »Landgrafenstraße« (verwirrenderweise: So hieß bis 1906 offenbar auch gelegentlich – oder auf Plänen irrtümlich? – die Steinhöferstraße). Heute noch heißt noch heißt die Straße vom Schloß Wilhelmshöhe nach Wilhelmsthal »Rasenallee«. Ein amtlicher Lageplan von 1938 weist die Bezeichnung »Heinrich-Schütz-Allee« auf, offenbar war dieser Name für kurze Zeit erwogen worden. |
* * *
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Links, oberes Bild: Blick nach Südosten, 1944. An der Einmündung der Steinhöferstraße steht noch die Litfaßsäule. Die Gehwege sind mit Steinplatten belegt. Ganz im Hintergrund die auffällige, heute schön renovierte Kurhausstraße 30 (Ecke Hunrodstraße). Das Bild zeigt Jutta Kramer (siehe Siebertweg 4 und Siebertweg 6) aus der Kurhausstraße 5. Links, untere Bilder: Die damalige Linie 6 an der Endhaltestelle in der Kurhausstraße mit allerhand Nachwuchs aus der Familie Greger (siehe Burgfeldstraße 17 sowie »Dr. Greger« im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«). Dieser reizvolle Streckenabschnitt wurde erst Mitte der 1990er Jahre stillgelegt.
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Oberes Bild: Von unten mündet der Siebertweg und geht nach links oben als Steinhöferstraße weiter. Gut zu sehen sind Park und Nutzgarten des Hauses Steinhöferstraße 2. Wir blicken auf die Häuser Kurhausstraße 1 (ganz rechts, mit Einfahrt und Rondell), Kurhausstraße 3, Kurhausstraße 5, die prächtige Henkel-Villa Kurhausstraße 7 (ganz links) sowie die Kurhausstraße 9. – Ganz rechts in der Ecke Siebertweg 6 (»Villa Sust«), links davon der (damalige) Neubau Siebertweg 8; unten im Bild das der Siebertweg 3. Unteres Bild: Das andere Ende der Kurhausstraße, die auf der linken Seite des Bildes verläuft und unten in die diagonale Baunsbergstraße mündet. Das Haus links unten ist heute die Praxis der Doktoren Herz und Zeidler. Genau in der Bildmitte das Freibad Wilhelmshöhe, am oberen Bildrand verläuft von rechts nach links die Brabanter Straße jenseits des Druselbach-Grünzugs. |
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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Kurhausstraße 1 (Rasenallee 137): Der Sommersitz von Koloniegründer Heinrich Schmidtmanns »Vetter Hochapfel«, dem Maurermeister Louis Hochapfel, Lokalpolitiker und Straßenbahnfreund, der 1903 bis 1909 mit Heinrich Engelhardt (ebenfalls Mulang-Bewohner, ebenfalls Schmidtmann-Freund: Schloßteichstraße 15) die »Pferdebahn Cassel-Wolfsanger GmbH zu Cassel« betrieb. Louis Hochapfel war auch verwandt mit Reinhardt Hochapfel (*1901 in Kassel), Kunstmaler und Autor von »Lebenserinnerungen eines kunstsinnigen Handwerkers aus dem Hessenlande. Mit 18 Abbildungen. Herausgegeben von Pauline Fischer. Heimatschollenverlag, A. Bernecker, Melsungen 1924«.*MA – Dieses Buch stellt neben den »Erinnerungsbildern« von Heinrich Schmidtmann die zweite (wenn auch deutlich weniger ergiebige) wesentliche Quelle für Kasseler Alltag im 19. Jahrhundert dar. Louis Hochapfel gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«. Das Haus, das sich bis heute erhalten hat, ist an der Fassade »1880/81« beschriftet, es ist also etwa drei Jahre vor dem Beginn der Villenkolonie in der Burgfeldstraße entstanden. Erker der Südseite, ca. 1890. Am Fenster – Vetter Louis Hochapfel höchstselbst?*31 Merkmale wie Schieferschindeln an der Fassade und ein freundlich-bescheidenes Gesamtbild zieren das Haus, das wohl in den 1890er Jahren erstmals erweitert wurde und das etwa 2010 einen gläsernen Anbau auf der Parkseite erhielt. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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* * * Aus einem Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: »Park-Kaffee und Fremdenheim Mössinger, 12 Betten, 3.50 bis 4.50 RM.«
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Kurhausstraße 2 (»Villa Werner«) (Rasenallee 137 ½) und Kurhausstraße 4 (Rasenallee 137 ¼): Ein Doppelhaus von weniger villenartigem als vielmehr vorstädtischem Charakter, erbaut ca. 1895. Das Haus wurde nach dem Krieg stark umgebaut (vielleicht auch aufgrund eines Kriegsschadens). Der Baukörper der rechten Hälfte des Hauses hat sich einigermaßen erhalten, der Charakter wurde aber verändert. Details wie der von zwei Bögen überspannte Balkon erinnern an das »Park-Kaffee-Fremdenheim Richter«, als welches die Nr. 2 womöglich von Anfang an diente. Von Ende der 1920er Jahre bis wohl zum Krieg hieß die Nr. 2 »Park-Café Mössinger«; nach dem Krieg für einige Zeit »Konditorei und Kaffee Fiedler«. Die Nr. 4 war die Fremdenpension »Villa Gerta«, geleitet nacheinander von »G. Dieling« (wohl Gerta Dieling?) und »Frau E. Becker«.
Hier klicken für die Anzeigenseiten aus »Augustins Reisehandbücher Nr. 5 – Habichtswald und Langenberg« von ca. 1910 (es ist dort das rote Büchlein in der linken Spalte). Darin eine Anzeige aus dem »Park-Café und Pensionshaus«.*MA Hier klicken für eine Anzeigen-Doppelseite aus »Führer duch Hessen, Waldeck und Oberwesergebiet«, herausgegeben vom Verkehrsverband für Hessen und Waldeck, 1929, mit einer Anzeige »Fremdenheim und Park-Kaffee Mössinger«.*MA
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
Kurhausstraße 3: »Spätestens 1884 vermutlich für den Zigarrenfabrikanten Louis Rivoir errichtete und beim Einzug des Ingenieurs und Fabrikanten Wilhelm Schmidt durch einen turmartigen Anbau erwiterte und veränderte Villa. [...] Schmidts Architekt war Anton Karst im Jahre 1898.«*17 Die Villa, in der Wilhelm Schmidt, der geniale Erfinder und Gründer der »Heißdampf-Gesellschaft« Wilhelmshöhe (siehe das Kapitel »Persönlichkeiten«), viele Jahre gelebt hat, ist im Zustand des Karst-Umbaues erhalten: Die auf dem Bild sichtbaren Arkaden wurden geschlossen, ein Anbau und ein Turm mit Park- und Schloßblick kamen hinzu (siehe das Luftbild weiter oben). Schmidt gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«. 1999 umgebaut, unter Wahrung des Gesamtbildes (sowie der Fassaden-Kartusche »WS« für Wilhelm Schmidt). |
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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Kurhausstraße 5 (Rasenallee 140): Eine freundlich proportionierte Rotziegelvilla in originaler Erhaltung. Bis etwa 1920 war dieses Haus die Pension »Villa Hermann«, Inhaberin war Bertha Hermann, gemäß den Adreßbüchern von 1897 und 1899 »Zimmervermietherin« bzw. »Inhaberin einer Familienpension«; um 1905 wurde das Haus nach einem Fremdenführer von »Frl. Enke« geleitet. Die Anzeige auf dem ersten Bild stammt aus einem anderen Fremdenführer von 1897. Das zweite Bild zeigt das Haus über 20 Jahre später. Bäume und Masten sind gewachsen. Auf der Fassade der Schatten des Turms von Steinhöferstraße 2. Im Jahre 1921 hatten der Generalmajor der Artillerie Felix v. Lewinski und seine Frau Anna das Haus gekauft. Sie sind auf dem dritten Bild zu sehen, im Hintergrund die Kurhausstraße 3, die Villa Schmidt, schon im Ausbau-Zustand, mit geschlossenen Arkaden. Zwei Begebenheiten, berichtet von Frau Kramer:»Einbrecher machten in den 1920er Jahren die Villenkolonie unsicher. Felix v. Lewinski gewahrte eines Abends derlei Unholde, die sich am gegenüberliegenden Hause, Steinhöferstraße 2, zu schaffen machten. Durch einen Zuruf wollte er sie von ihrem Tun abhalten – da schoß einer von ihnen, der Schmiere stand, auf den Generalmajor. Dieser duckte sich, und der Schuß traf seine Frau Anna durch die Balkontüre ins Bein. Die Übeltäter entkamen.« »1944 war wieder einmal Bombenalarm. Die kleine Jutta Kramer [wir sehen sie zu Beginn des Kapitels mit Puppenwagen] war schwer an den Masern erkrankt. Es wurde beschlossen, sich nicht zum Bunker am Panoramaweg, unweit von »Goßmann«, zu begeben (der andere Luftschutzraum für die Mulang-Bewohner war im Keller des Schlosses). In dieser Nacht fielen mehrere Stab-Brandbomben auf das Haus, die von der Mutter, die dazu unter anderem auf das Dach klettern mußte, gelöscht werden konnten.« |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
* * * Fünf Fotos von Tilman Störmer, ca. 1970:*21 * * *
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Kurhausstraße 7 (bis 1906 Rasenallee 146 ¼)
Diese herrliche Villa im italienisierenden Neo-Renaissance-Stil ließ Gustav Henkel um 1890 erbauen. Seine Initialen prangen auf der Krone des Mittelbaus auf der Gartenseite. Nach dem Bau des Hauses waren seinerzeit einige Nachbarn (laut noch 2010 kursierenden Gerüchten) ungehalten: offenbar waren sie (zu Recht oder auch nicht) davon ausgegangen, das Haus würde im bescheideneren »Schweizer Stil« erbaut werden. Das Haus, eines der schönsten der Villenkolonie, ist perfekt erhalten, auch Gartendetails wie eine Tuffstein-Grotte sind noch vorhanden. Zum Erbauer und seinem langjährigen Mitbewohner: siehe den Eintrag »Wilhelm Schmidt« im Kapitel Persönlichkeiten«. Ein langer Bericht von Gustav Henkel zu den ersten Jahren der Villenkolonie und seinen vielfältigen Aktivitäten zum Wohle der Allgemeinheit (und seiner Firma): Bitte hier klicken für das entsprechende Kapitel. – Siehe auch das Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«, dort: »Palmenbad«. Henkel gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«. Das Bild ganz oben in der linken Spalte zeigt das Haus von der Gartenseite, rechts steigt der Siebertweg zur oben quer verlaufenden Kurhausstraße an. Das nächste Bild ist um 1970 entstanden; heute bietet sich genau der gleiche Anblick dar. Das Bild wurde aus der Steinhöferstraße aufgenommen, die nach der quer verlaufenden Kurhausstraße in den Siebertweg mündet. Die Innenausstattung ist weitgehend erhalten: Die alten Bilder zeigen eine Stube mit »altdeutschen« Möbeln, den Salon mit Christbaum (es heißt, es habe zu Henkels Zeiten ein Weihnachtszimmer gegeben, das nur zu diesem Fest überhaupt benutzt und betreten wurde) sowie das Speisezimmer mit für 24 Personen gedecktem Tisch. Auch die Ausmalung des Hauses, Bleiverglasungen: alles erhalten. Und trefflich saniert: Hier klicken (→) für einen Bericht dazu. Bei einem Besuch im Jahre 2016 hat mir Ursula Henkel, in den USA lebende Enkelin von Gustav Henkel (die von ihrer Enkelin begleitet und sehr freundlich von den heutigen Besitzern in das Haus eingelassen wurde), diese Familienbilder überreicht:
Ursula Henkel schrieb dazu: It is with great pleasure that I have found your site. I am the grand-daughter of Gustav Henkel. The daughter of his youngest son Erich, who immigrated to the United States in 1926. * * * Im HNA-Artikel (→) über den Gärtner der Villa Mummy/Piepmeyer (siehe Kurhausstraße 13) wird die Enkelin des Gärtners zitiert: Nachbar der Villa Piepmeyer war der Industrielle Gustav Henkel (1856–1941). »Der war für mich als Kind Jesus. Ein bedächtiger Mann mit langem weißen Bart, Gesundheitslatschen und Lodencape«, erzählt die 82-Jährige. Oft habe dieser in der Christuskirche gesessen und sich Notizen gemacht. * * * Schon 1898 und noch 1906 wohnte mit in der Villa, nämlich im Erdgeschoß: August Bing. Prof. Dov Bing aus Neuseeland schrieb mir: A distant ancestor of my family, August Bing, lived in Kurhausstrasse 7, formerly Rasenallee, from 1889 when he returned from China and Japan, after having lived there since 1887. August was a connoisseur of Chinese and Japanese art and many of his choices are now in the best musea in Europe and the United Stastes. In 2004 an exhibition was held about his brother’s influence on Art Nouveau in the Van Gogh Museum. The exhibition also came to Germany. Even though Siegfried is
by far the most famous of the Bing brothers as a result of his friendship with Vincent van Gogh, not much is known about August.
Dov Bing hat Mulang besucht, seine Neugier konnte gestillt werden. Die von den Langenbergs erbaute »Villa Waldfrieden« wird gewiß noch gefunden werden; August Bing jedenfalls lebte bis zu seinem Tode in der Kurhausstraße 7, hernach seine Witwe. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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Kurhausstraße 8 (Rasenallee 139 ¼), wohl in den 1970er Jahren abgerissen, beherbergte etwa ab 1900 das Kaffeehaus Dohn, gegründet vom Kunst- und Landschaftsgärtner Hermann Dohn. Hier klicken für die Anzeigenseiten aus »Augustins Reisehandbücher Nr. 5 – Habichtswald und Langenberg« von ca. 1910 (es ist dort das rote Büchlein in der linken Spalte). Darin eine Anzeige für das »Kaffeehaus Dohn«.*MA Hier klicken für eine Anzeigen-Doppelseite aus »Führer duch Hessen, Waldeck und Oberwesergebiet«, herausgegeben vom Verkehrsverband für Hessen und Waldeck, 1929, mit einer Anzeige des Kaffeehauses Dohn (und, neben weiteren, einer Anzeige »Töchterheim Haus im Haidefeld, Frau Rittmeister Martini«, Baunsbergstraße 121).*MA
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* * * In den 1960er Jahren wurde, wohl nach Kriegszerstörung der Villa, ein eher zweckmäßiges Haus errichtet, das auf der Luftaufnahme zu Beginn dieses Kapitels zu sehen ist. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
1938. Kaum oder nicht erhalten.*1 |
Die Kurhausstraße 9 wurde von Bernhard Pfau (→) für Gerhard Fieseler errichtet. Das heutige Haus ist ein starker Um- oder aber ein Neubau. In einem Unterkunftsverzeichnis von 1963 findet sich das »Hotel Haus Fieseler (garni), Kurhausstr. 9«. Beim Klicken auf das Bild in der linken Spalte öffnet sich in einem neuen Fenster ein PDF mit einem Artikel aus der Zeitschrift »Innen-Dekoration / Das behagliche Heim« vom Oktober 1938: ein reichbebilderter 13seitiger Beitrag eines Wilhelm Michel zur Kurhausstraße 9, dort genannt »Haus F. in Kassel-Wilhelmshöhe« (3 MB).*MA |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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Kurhausstraße 11, ein Bau der Architekten Karst & Fanghänel. Das Haus wurde bei dem Bombenangriff am 29.1.1945 zerstört. Das obere Bild stammt aus der Mappe »Neue Architektur / eine Auswahl der beachtenswertesten Neubauten moderner Richtung aus Deutschland und Österreich«, Wien, Friedrich Wolfrum, 1900. Der Blick geht über die Lindenstraße hinweg, die Kurhausstraße liegt hinter dem Haus. Das mittlere Bild stammt aus einem Fotoalbum einer Schülerin des Töchterheims in der Lindenstraße 13, der Blick geht die Lindenstraße hinunter nach Osten auf die quer verlaufende Kurhausstraße. Die untere Aufnahme (vorne die Kurhausstraße) wurde mir sehr freundlich von Herrn Wolfgang Froelich zur Verfügung gestellt; seinen Eltern gehörte das Haus. Bei einer Renovierung des Nachfolgebaus wurden in den 2010er Jahren einige Elemente der alten Villa wieder aufgenommen, so etwa der Erker, der auf dem Bild von 1900 ganz links am Hause zu sehen ist. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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Kurhausstraße 12–14
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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* * * Bilder von Tilman Störmer,*28 dem Chronisten der Schattenseiten der Moderne, 1970, kurz vor dem absurden Abriß:
Hier klicken (→) für einen HNA-Artikel zum Abriß, 24.Mai 1972. |
Die Kurhausstraße 13 (Rasenallee 150 ½) war ursprünglich eine
sehr großzügige neobarocke Villa, auf einem sehr großen
Grundstück als »Villa Freya« erbaut von Rittergutsbesitzer
Oscar Mummy, dem auch das Grundstück Schloßteichstraße
17 gehörte. Es handelte sich gewiß um Heinrich Schmidtmann schreibt in seinen »Erinnerungsbildern«:
Architekt des Hauses war Karl Albrecht Haupt. Hier eine zeitgenössische Beschreibung der Villa:
Mummy gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«. * * *Das Haus wurde um 1920 von Großkaufmann Wilhelm Piepmeyer erworben.
* * * Piepmeyer veräußerte die Villa an die Stadt Kassel, die dort um 1935 das Kur- und Badehaus einrichtete. Das Grundstück, das fast den ganzen Block zwischen Schloßteich- und Kurhausstraße sowie zwischen Brabanter Straße und Lindenstraße einnahm, wurde aufgeteilt und mit Villen bebaut; ein großer Kurgarten blieb übrig. – Zur Kurhaus-Zeit der Nr. 13: siehe »Kurort Wilhelmshöhe« / »Das Kur- und Badehaus«. Die Nr. 13 überlebte den Krieg, wenn auch beschädigt – das Dach war abgebrannt. Das Haus wurde aber wieder hergestellt und das Erdgeschoß als Kurhaus benutzt. Der Kurbetrieb wurde 1970 eingestellt und das Haus 1972 in einem barbarischen, die Bürgerschaft entsetzenden Akt abgerissen; die »Neue Heimat« erbaute auf dem Grundstück eine ... nun ja: zeittypische Wohnanlage. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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Kurhausstraße 15a: Eine der Arztvillen der 1930er Jahre, erbaut 1935 auf einem Teil des großen Grundstückes der ehemaligen »Villa Mummy«, später Piepmeyer, danach Kurhaus: siehe Kurhausstraße 13.
Zu den Architekten Baecker und Sirrenberg siehe auch die Hinweise bei der Burgfeldstraße 15. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
(Zu Zeiten der »Villa Mummy« standen an der Ecke Brabanter Straße / Kurhausstraße die Wirtschaftsgebäude dieses prächtigsten Mulang-Baues. Siehe Kurhausstraße 13.) |
Kurhausstraße 17. Ein Bau der Architekten Baecker und Sirrenberg (siehe Burgfeldstraße 15) an der Ecke zur Brabanter Straße, durch Neubauten von ca. 2002 sehr eingebaut und kaum mehr kenntlich.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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Die Postkarte zeigt den Blick von der Kurhausstraße den Druselbach-Grünzug hinunter nach Osten zur Christuskirche, dahinter die Stadt. Links verläuft die Brabanter Straße. Der selbe Blick bietet sich auch heute noch, oft sogar inklusive der Schafe. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
* * * Viele gute Bilder von dieser Ecke der Kurhausstraße: Siehe dieses Kapitel (→) von Dr. Heribert Menzels trefflicher Straßenbahn-Website. |
Kurhausstraße 25: »Historistisches Gebäude gegenüber dem früheren Standort des Palmenbades, 1899 in Zusammenhang mit dem Bau der direkt vorbeiführenden elektrischen Bahn als Gastwirtschaft konzessioniert und als ›Hotel Palmenbad‹ bekannt. Es wäre möglich, dass zu diesem Zeitpunkt das etwa ein Jahrzehnt ältere Fachwerk-Wohnhaus des Straßenmeisters Johannes Lauterbach eigens für den von dessen Bruder Conrad geplanten Betrieb erweitert wurde.«*17
Zum eigentlichen, ehemals benachbarten und längst untergegangenen Palmenbad siehe das Unterkapitel »Palmenbad« im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe« sowie das Kapitel zu Gustav Henkel.
* * * Das Hotel Palmenbad (→) befindet sich seit 2019 unter neuer Führung. * * * Ganz rechts an diesem Gebäudekomplex stand bis etwa 2016 ein Büdchen. Es soll in den 1950er Jahren Herkulesbahn-Kartenhäuschen gewesen sein. Später wurde es zu einem kleinen Milchladen. Hier klicken für ein PDF mit einem Text von Herrn Rolf Vidal mit Erinnerungen an Herrn Ramdohr und seinen Laden. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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Kurhausstraße 28, 2012 abgerissen. Siehe dazu Kurhausstraße 30. * * * Neun Bilder von 1968. Serie aus einem Fotoalbum, das auch die Geschichte der Firma »Kronen-Parfümerie Eduard Metzger«, Königstraße 16–18, dokumentiert.*MA
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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Kurhausstraße 30 (Rasenallee 147), für Hofbaurat Knyrim um 1893 errichtet. Nach Kriegsschäden unter Vereinfachung von Dach und Giebeln wieder aufgebaut, um 1992 sehr schön renoviert – unter höchst löblicher Rekonstruktion von Dach und Giebeln. Links oben zunächst ein wunderbares Georg Friedrich Leonhardt-Winterbild mit Blick von der Straße An den Eichen auf die prächtige Villa Nr. 30 und den Drusel-Grünzug. Am rechten Bildrand die Villa Mummy, Kurhausstraße 13 Das zweite Bild zeigt die Südseite der Nr. 30, im Vordergrund die Rückseite des Herkulesbahn-Stationshauses (hier klicken für das Kapitel »Gustav Henkel«, dort auch Bilder des Stationshauses). Die Straßenbahn steht auf der Drusel-Brücke, deren hübsche Tuffstein-Konstruktion bis heute erhalten ist (und unter Denkmalschutz steht). Das dritte Bild ist ein Ausschnitt aus dem großen Luftbild (siehe »Lage, Anfänge, Überblick« oben auf dieser Seite). Schön zu sehen sind die Gartenanlagen der Nr. 30. Bild 4: Aus dem Album eines Töchterheims. Bild 5: Blick aus dem Druselbach-Grünzug auf die quer verlaufende Kurhausstraße, aufgenommen vor dem 22.10.1943. Links verläuft die Brabanter Straße. Bild ganz unten: Wo die Gartenanlagen der Nr. 30 sich befunden hatten, wurde in den 1930er Jahren ein freundliches Haus gebaut, die Kurhausstraße 28. Dieses wurde ca. 2015 abgerissen, an seiner Stelle wurden zwei Stadtvillen errichtet. Dabei wurde gegen das Baurecht verstoßen:
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Siehe auch die Kapitel »Herkulesbahn« sowie »Gustav Henkel«. |
Postkarte von ca. 1910: Die Kurhausstraße in Blickrichtung der Villenkolonie, hinten quer die Hunrodstraße mit dem Verwaltungsgebäude des Henkelschen Elektrizitätswerks (mit Dachreiter, links, siehe »Kurort Wilhelmshöhe« / »Palmenbad«). Neben dem Verwaltungsgebäude, von links nach rechts: der spitze Turm der Steinhöferstraße 11; links vom Kopfschild der Straßenbahn der eckige Gartenseiten-Giebel der Lindenstraße 11, rechts davon die Gartenseite der Lindenstraße 7. Rechts, halb hinter der Straßenbahn: die Kurhausstraße 30. |
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Noch eine Postkarte von ca. 1910, wieder derselbe Blick. Einige der (stark retuschierten) Villen im Hintergrund, von links nach rechts: der spitze Turm der Steinhöferstraße 11 / hinter der Tanne wohl die Steinhöferstraße 9 / dreistöckig, mit vielgestaltigem Dach: die Steinhöferstraße 7 / links an der Baumgruppe mit hohem spitzem Turm: die Löwenburgstraße 3 / rechts daneben, scheinbar mit Dachreiter, die Steinhöferstraße 4 / rechts daneben die Steinhöferstraße 4 mit ihren charakteristischen drei Fenstern in der Turmkrone / hinter der Herkulesbahn mit der Wagennummer 4: die Kurhausstraße 30 / hinter der Wagennummer 6: die Kurhausstraße 13. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
Das nebenstehende Bild zeigt ein Modellfoto der ausgeführten Planung des Architekten Ernst May: Links oben die Hunrodstraße. Links vorn die Vogelsbergstraße (zu dieser siehe »Das Hessenviertel« im Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«). Ziemlich genau da, wo der Häuserriegel links unten auf dem Bild zu sehen ist (Vogelsbergstraße 7–9), stand einst Gustav Henkels Elektrizitätswerk samt Palmenbad. Im Erdgeschoß des Hochhauses war von Anfang an der Edeka-Markt, der auch heute, 2020, unverändert beliebt ist und das Viertel gut versorgt. |
Kurhausstraße 36–40 und Hunrodstraße 1, das Eck-Hochhaus zur Kurhausstraße. Das graue Haus in der linken oberen Ecke des folgenden Bildes ist die Kurhausstraße 30, rechts hinter den Hochhaus ist das Hotel Palmenbad zu erkennen, Kurhausstraße 25.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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Kurhausstraße 41 [Rasenallee 46] – Ehemaliges Mehrfamilienhaus, erbaut um 1890. Erhalten.
Im »Führer durch Kassel und Wilhelmshöhe, herausgegeben vom Stadtverkehrsamt Kassel / Rathaus« von ca. 1930 findet sich der Eintrag »z. Palmenbad. Restaurant. Inhaber J. Stiel.«*MA Hier klicken für ein PDF der Wilhelmshöhe-Seiten in: »Lührs gelbe Reise- und Städteführer. Band 12. Kassel und seine Ausflugsorte. Verlagsanstalt Rastede-Oldenburg«, ca. 1935. Eine Anzeige zum »Gasthaus u. Kaffee Grünewald« findet sich auf Seite 72.*MA Nach Eröffnung des angrenzenden Freibades 1936 wurde das Haus zum »Gasthaus zum neuen Bad:
* * * Gegenüber muß das Haus der Familie Plumpe gestanden haben. Friedrich Plumpe wurde unter dem Namen Friedrich Murnau einer der bedeutendsten Filmregisseure der Stummfilmzeit, siehe das Kapitel »Persönlichkeiten«. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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Kurhausstraße 42 Was es nicht alles gibt und gab in der Villenkolonie Mulang: so etwa das »Kurhessische Pferdestammbuch«. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
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Kurhausstraße 43
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«) | |
Erhalten. Wer hat historische Bilder? |
Kurhausstraße 50: »Zur Straße giebelständige und symmetrisch gestaltete, verputzte Villa des Regierungsrates Kaiser aus der Zeit um 1928. Feine und sehr ausgewogene Proportionierung; der Architekt scheint dem Werk Schmitthenners nahe gestanden zu haben.«*17 |
(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Lindenstraße 1 | 2 | 4 | 7 | 10 | 11 | 12 | 13 | 19 | 21 | 23 | 25 | |
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Schloßteichstraße bis Hugo-Preuß-Straße; benannt nach den Linden, die die Straße zwischen Schloßteichstraße und Kurhausstraße einst säumten (siehe die lindenreichen Fotos beim Haus Lindenstraße 1). |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«) | |
* * * Das postkartengroße Büchlein »Residenzstadt Cassel-Wilhelmshöhe« von ca. 1910 enthält 52 Seiten sowie ein beiliegendes 20seitiges Branchen-Register. Darin unter »Pensionen«: »Villa Waldeck, St. Woytynek, Lindenstr. 1«.*MA Aus einem Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: »Villa Waldeck (Blankenburg), 5 Betten, 2.50 bis 3.– RM mit Frühstück, Pension von 4.50 bis 5.– RM.«*MA |
Lindenstraße 1 (zunächst Wilhelmshöhe 138 ¼, später Park-Straße 150) Das Haus hat seinen – in gotischer Schrift über die Tür gemalten – Namen »Villa Waldeck« weder vom Deck eines Walfang-Schiffes noch von Kurhessen-Waldeck, sondern daher, daß es bei seiner Errichtung an einer waldigen Ecke des Parkes stand. (Es gab noch eine »Villa Waldeck« in Mulang: Anthoniweg 10.) Die heutige Besitzerin (2022) schreibt zur Geschichte des Hauses: Nach den mir vorliegenden Grundbuchkopien war ab 1892 (das müsste das Baujahr sein) Louise Scheurmann, Bankierswitwe (zuvor Museumsstraße), Eigentümerin des Hauses (Es gibt auch die Schreibweise Luise Scheuermann und Mischformen), ab 1919 Bernhard Blankenburg, Haarpfleger, und Ehefrau Ernestine (zuvor Ysenburgstraße / Geschäft Weserstraße). Von Ernestine (genannt Dina) Blankenburg ist mir mündlich überliefert, dass sie Fremdenzimmer vermietet hat, das ist aus den Adressbüchern nicht ersichtlich, aber sie taucht ja in dem Fremdenverkehrsprospekt auf. Offensichtlich konnte sie gut kochen, was auch die Prinzessin aus der Nachbarschaft (siehe Schlossteichstraße 15) zu schätzen wusste. Nach dem Tod von Dina Blankenburg 1954 wurde die Fremdenpension von ihrer Tochter Hertha Haupt wieder eröffnet, diese kam 1955 verwitwet aus Argentinien zurück, wohin sie zwischen den Weltkriegen ausgewandert war und mit ihrem Ehemann eine Hazienda bewirtschaftet hatte. Die Pension hat sie bis in die 1970er Jahre geführt, ich kann mich noch gut daran erinnern. Sie lebte in einem Zimmer, im Wintergarten war ihre Küche eingerichtet. Ein Zimmer diente als Frühstücks- und Aufenthaltsraum, dort habe ich als Kind die argentinischen Erinnerungsstücke bestaunt, v.a. schwere bunt gewebte Wollstoffe, bestickte Wandbehänge und folkloristische Bilder. Die restlichen drei Zimmer der Wohnung wurden vermietet, seit Mitte der 1970er Jahre dann fest an Personal des Burgfeldkrankenhauses. Die zweite Eigentümerin Elisabeth Blankenburg arbeitete als Sonderschullehrerin in Lohfelden, wohin sie nach dem Krieg jeden Tag zu Fuß hin und zurück lief, bis wieder öffentliche Verkehrsmittel fuhren. Jean Blankenburg führte im Haus eine Versicherungsagentur und war oft bei Winters in der Burgfeldstraße 1 zu finden, damals nicht nur Café, sondern auch Bierstube mit Stammtisch. Blankenburg gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«. – Weitere Bilder des Hauses: Siehe Schloßteichstraße 4. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«) | |
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Die Lindenstraße 2, die den Krieg überstanden hatte, wurde um 1960 abgerissen und durch ein Einfamilien- und ein Mehrfamilienhaus ersetzt. Der Besitzer und Abreißer soll das recht bald darauf bereut und sich ein historisches Nachbarhaus gekauft haben. Das obere Bild zeigt das Haus von der Schloßteichstraße aus, also mit Blick in Richtung Westen. / Das zweite Bild wurde aus dem Viktoria-Heim aufgenommen, und zwar aus dem Haus Schloßteichstraße 5 (zum Viktoriaheim gehörte damals auch die Burgfeldstraße 8). Es stammt aus dem Privatalbum eines »Heimchens« – siehe dazu den Eintrag zur Schloßteichstraße 5. / Das untere Bild wurde vom Grundstück Schloßteichstraße 4 aus in Richtung Norden aufgenommen; rechts oben sieht man Dachüberstand der Lindenstraße 1. Der auffällige Turm des Hauses Lindenstraße 2 ist auch auf Panorama-Aufnahmen (siehe dort) oder etwa auf dem Bild bei der Burgfeldstraße 10 leicht auszumachen, ebenso auf Aufnahmen im Schmidtmann-Album.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«) | |
Ca. 1900, von Osten. Erhalten.*18 1935, von Süden. Rechts die Lindenstraße 1.*MA 1975.*18 1990.*18 |
Lindenstraße 4. »1901/02 nach Entwurf des Architekten Wilhelm Böttner für Direktor Schlue errichtete Villa. Im Zweiten Weltkrieg nur leicht beschädigt und in der Folgezeit baulich kaum verändert.«*17 Das Haus steht stilistisch zwischen Gründerzeit und Jugendstil. Der Fachwerk-Giebel mit Eckturm wurde wohl in den 1920er Jahren mit Schindeln verschalt. Das Bild von 1975 zeigt einen reichlich heruntergekommenen Zustand mit hängendem Klappladen und Rissen im Putz. Das Haus kam Anfang der 80er in liebevolle Hände und ist für seine bemerkenswert schöne Renovierung auch der gut erhaltenen Innenräume und den von außen dezent wahrnehmbaren Ausbau (Architekt: Jochem Jourdan) mehrfach preisgekrönt worden – man sieht vor dem Haus, das durch seine blauen Klappläden, die mattgelben Putzflächen und die schönen Proportionen sehr anziehend wirkt, Passanten bewundernd innehalten. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«) | |
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Die Lindenstraße 7 war um 1910 noch die Pension Martelleur, beherbergte aber zur gleichen Zeit schon das Kindersanatorium Dr. Rohr. Hier klicken für das entsprechende Unterkapitel im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«.
Lindenstraße 9: »Historistische Doppelhaushälfte mit deutlichen Jugendstilanklängen, bezogen zum 1.4.1906.«*17 |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«) | |
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Lindenstraße 10 HNA vom 19.5.1979: Denkmalschutz – ein leeres Wort? / Ein Stück Mulang soll Neubau weichen / Ein kleines, wohlproportioniertes Wohnhaus mit gepflegtem, altem Baumbestand, ein Stück Mulang, soll moderner Alltags-Eigentumswohnungs-Architektur – Motto: Hohe Rendite aus kleinem Grundstück! – Platz machen [...]. Ein Immobilienhändler hat die Parzelle erworben und möchte das alte Gebäude abbrechen, umd statt bisher zwei Wohnparteien künftig einem Dutzend zahlungskräftiger Kunden Eigentumswohnungen zum Quadratmeterpreis von rund 5000 DM andienen zu können. [...] Was bisher dazu zu lesen ist, rechtfertigt in keiner Weise den Anspruch, »gute Architektur in außergewöhnlicher Lage« zu sein [...]. Das schöne Haus wurde trotz Protesten von Denkmalschutz, Anwohnern und Stadt im August 1980 abgerissen.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«) | |
* * * Zwei Villenkolonie-Fotos aus dem Fotoalbum der Schülerin Armine Bömers, 1916/17:
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Lindenstraße 11/13 (auf Postkarten gelegentlich »13–15« bezeichnet): »Doppelhaus der Jahrhundertwende. Möglicherweise errichtet von Bauunternehmer Rieck und bezogen zum 1.4.1906. Nr. 11 nach Kriegseinwirkungen vereinfacht wieder aufgebaut, an Stelle des Mansardgeschosses 3. OG aufgebracht.«*17 Siehe im Kapitel »Töchterheime« das Unterkapitel »Töchterheim des Evangelischen Diakonievereins«, vor allem auch das dortige Unterkapitel zur Schülerin Armine Bömers.
* * * Stolpersteine-Website (hier klicken (→) für den ausführlichen Eintrag): David Bloch wurde am 17.10.1863 in Emmendingen geboren . Mutter: Sara Maier, verheiratete Bloch, Vater: Abraham Bloch. Zwei Brüder: Lazarus und Emanuel. Um 1890 Heirat mit Emma Bendix, geboren 18.02.1871 in Dülmen. Sie entstammte der vermögenden Dülmener Textil-Dynastie Bendix. In dieser Ehe ist Sohn Paul am 2.7.1891 und Sohn Hans am 15.2.1895 geboren, beide in Hamm. 1895 ist die Familie von Hamm nach Cassel gekommen und hat zunächst in der Murhardstraße gewohnt. Ab 1906 ist sie in die Villenkolonie Mulang gezogen. In den historischen Adressbüchern ist Fabrikant David Bloch von Beginn an als Eigentümer des Hauses Lindenstraße 11 vermerkt. Die Grundstücke 11 und 13 sind damals als Doppelhaus bebaut worden. * * *
Hier klicken für eine Anzeigen-Doppelseite aus »Führer duch Hessen, Waldeck und Oberwesergebiet«, herausgegeben vom Verkehrsverband für Hessen und Waldeck, 1929, mit einer Anzeige des Erholungsheims Margaretenhaus.*MA
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Nr. 12 – Sehr schön erhalten. Wer hat ein altes Foto? |
Lindenstraße 12: Ganz besonders schönes »gediegenes Landhaus, erbaut um 1923 mit klassizistischen Anklängen. Symmetrischer Putzbau mit scharriertem Betonsockel und aufgesetzer Eckquaderung. Traditionelle Gestaltung in An lehnung an Alt-Kasseler Bauten.«*17 |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«) | |
Lindenstraße 19–25. Siehe auch die Aufnahme am Anfang des Kapitel Lindenstraße sowie bei der Brabanter Straße 26. Oberes Bild: Luftbild, Ende der 1930er Jahre. Die Häuser 19–25: (in der Mitte des Fotos), Löwenburgstraße 10 (rechts), Brabanter Straße 30 (»Haus Fernblick«, links oben). – Die Lindenstraße reichte bis Mitte der 1930er Jahre nur bis zur Löwenburgstraße, erst danach wurde das Verbindungsstück zur Hugo-Preuß-Straße gebaut. An der Einmündung war einst ein großzügiger Platz geplant, der leider nicht zu Ausführung kam. – Rechts oben auf dem Bild: Steinhöferstraße 11 (mit dem Turm) und, ganz in der Ecke, Steinhöferstraße 11a. Mittleres Bild: Luftbild, Ende der 1930er Jahre. Ähnlicher Blick auf die Häuser (rechts unten), oben quer die Hugo-Preuß-Straße, links die Brabanter Straße. Unteres Bild: Lindenstraße 21. Aus einem Artikel in der HNA vom 18.10.1975: »Zeugnisse vergangener Architektengenerationen im Stadtbereich Mulang: [...] Häuser, die an die Bauhaus-Architekten erinnern [...].« – Es ist sehr wichtig, auch die Bebauungsphase der 1930er Jahre, die an meist auf hohem Niveau erfolgte (manchmal sogar auf höchstem, siehe Schloßteichstraße 4) als historisch ebenso bedeutsam anzusehen wie die historistischen Häuser der Anfangsphase. |
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Steinhöferstraße 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 6a | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 11a | 14 | 15 | |
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Kurhausstraße bis Hugo-Preuß-Straße. Benannt nach Karl Steinhofer, 1747–1829, »Brunneninspektor« und Park-Architekt (er wird eigentlich mit »o« und nicht mit »ö« geschrieben, so auch auf seinem Grabmal auf dem Parkfriedhof Mulang). Die Steinhöferstraße hieß nach der ersten Benennung der Villenkolonie-Straßen um 1895 bis zur Eingemeindung 1906 »Landgrafenstraße«.
Siehe auch das kommentierte Luftbild bei der Steinhöferstraße 15 sowie den Plan von 1938 am Anfang des Unterkapitels zur Löwenburgstraße, die beid den westlichen Teil der Steinhöferstraße zeigen. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
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Steinhöferstraße 2 (Die Steinhöferstraße 1 gab es nie; das für diese Nummer reservierte Grundstück, einst der Nutzgarten der Steinhöferstraße 3 [siehe hierzu auch das Luftbild von 1960 bei »Kurhausstraße«], wurde mit dem Haus Kurhausstraße 12–14 bebaut.)
Die Steinhöferstraße 2 (Rasenallee 139 ⅜) wurde etwa 1890 von Heinrich Schmidtmann für den Kaufmann Carl-Albert Meister erbaut. Zu Meister schreibt mir eine Nachfahrin: Meine Mutter Sabine Meister (Enkelin von Carl-Albert Meister, Tochter vom ältesten Sohn, Hans Albert Meister) erinnert sich noch, dass er in den USA war, nach Deutschland zurückkam und heiratete. Irgendwann sind sie nach Königsberg umgezogen. Meister gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«. Auf den ersten Blick fällt auf, daß Dachgeschoß und Turmkrone nicht recht zu den beiden unteren Stockwerken passen wollen. Der Grund ist, daß der Bauherr erst bei Fertigstellung des Baus bis zur Dachkante aus den USA zurückkam und den Architekt dazu bewegte, das Haus verspielter und altertümlicher weiterzubauen; er hätte es gerne insgesamt im Stil der ersten Mulang-Villen gehabt. Das Haus hatte hangauf ein großes, parkähnliches Grundstück, das auf dem Foto zu erahnen ist. Nach einem Dachbrand im Krieg wurden Turm und alte Dachform nicht wieder hergestellt. Durch den ungewöhnlichen grottenartigen Unterbau des Hauses blieb es eine Besonderheit, war aber durch die Dachform entstellt und kam recht herunter. Im Jahr 2000 bekam das Haus nach Entwürfen des Architekten Jochem Jourdan einen neuen Aufsatz, der den Stilwechsel des ersten Bauzustandes widerspiegelt und dem Haus, das seinen Park und seinen Nutzgarten durch Verkauf und Bebauung eingebüßt hatte, villenartige Großzügigkeit zurückgab. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
(Siehe auch Doppelseite 9, Bild 1 des »Artillerie-Albums«.) |
Steinhöferstraße 3: Ein rotes Backsteinhaus von ca. 1900. Vorübergehend war es zusammen mit den Häusern Steinhöferstraße 6 und Steinhöferstraße 11a Pension unter der Leitung von »West u. von Marschall«, so erwähnt in »Brunnemanns Reisehandbücher II. Führer durch Kassel Wilhelmshöhe und Umgebung« von 1910.*MA Mit den links zu sehenden Bildern erreichten mich 2010 folgende Zeilen von Bernhard Sträter: Das Bild »Steinhöferstrasse 3, vor März 1945« zeigt den Zustand und Aufbau des Hauses, bevor es in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges im März 1945 ausgebrannt ist. Es muß eben vor März 1945 entstanden sein, aber wann genau und durch wen, ist uns leider nicht bekannt. Das Bild »Steinhöferstrasse 3,März 1945 bis 1950« zeigt das Haus als ausgebrannte Ruine. Bitte entschuldigen Sie die schlechte Qualität des Bildes, sie ist in der Vorlage nicht so besonders gut. Es muß in der Zeit nach dem Ausbrennen (März 1945) und vor dem Aufbau (ca. 1950) entstanden sein, aber wie auch bei dem ersten Bild ist uns leider nicht bekannt, wann genau es entstanden ist, und wer es gemacht hat. Das Bild »Steinhöferstrasse 3 heute« zeigt, wie es in den 1950er Jahren wieder aufgebaut wurde und heute noch steht. Dieses Bild ist aber auch schon wieder schätzungsweise 15 bis 20 Jahre alt, die Tannen vorm Haus sind inzwischen erheblich gewachsen. * * * Mitteilung einer Mulang-Bewohnerin: Schon vor dem Krieg gehörte das Haus Steinhöferstraße 3 dem Ehepaar Schimcke, das in der Wilhemsstraße ein Restaurant betrieb: Das erste Automaten-Restaurant in Kassel. Frau Schumacher, geb. Schimcke, betrieb es bis 1972. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
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Steinhöferstraße 4 Auf zwei Fotos habe ich ein Haus gefunden, das gewiß die Steinhöferstraße 4 ist: eine Villa mit Turm, der nach jeder Seite drei schmale Fenster hatte. Das Haus existiert nicht mehr, die Stelle ist heute unbebaut. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
Foto des abgerissenen Hauses, aus der Denkmaltopographie Stadt Kassel III.*17 |
Steinhöferstraße 5: »1956 Erweiterung und Ausbau eines Gartenhauses zu einer Wohnung. 1958 Bau einer Doppelgarage. 1959 Neubau eines Bungalows als Einfamilienhaus mit Einlieger (Architekt Karlheinz Manz).«*17 – Wie solche Gartenhäuser aussahen: Siehe im Kapitel Kurort Wilhelmshöhe den Anfang des Teil-Kapitels »Goßmanns Natur-Heilanstalt«. Es handelte sich um einen sehr ansprechenden zeittypischen Bau, eines der jüngsten zur Villenkolonie passenden Häuser. – Ergänzung 2020: Der Bungalow ist abgerissen und durch ein wesentlich größeres Haus in – nun ja: ähnlichem Stil ersetzt. Dieser HNA-Beitrag (→) vom 27.11.2014 handelt vom Abriß und Neubau. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
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Steinhöferstraße 6 (Landgrafen-Strasse 139 ½), um 1890 errichtet, ein reizendes historistisches Spätgründerzeithaus mit Turm. 1898 war es laut Adreßbuch, um 1905 laut einem Fremdenführer die »Villa Hermine: Frl. Rüppel«, ebenso 1920 im »Reformführer mit Rundgangskizzen«. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
Man beachte im Garten die Nahl-Ringergruppe die zum »Ridinger Schloß« gehört hatte und ungefähr am selben Platz geblieben war, nur, daß der entsprechende Grundstücksteil der Steinhöferstraße 6a zugeschlagen wurde; siehe Löwenburgstraße 3. |
Steinhöferstraße 6a. Einst eines der schönen Häuser der Architekten Baecker und Sirrenberg (siehe Burgfeldstraße 15), erbaut wohl Ende der 1920er Jahre.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
Steinhöferstraße 7 (Landgrafen-Straße 145 ½) Im Text von Gustav Henkel zur Elektrifizierung der Villenkolonie erwähnt als »Villa Eckert« (Eugen Eckert, Privatier). »Löwenburgstraße 9 [sic] Villa der Zeit um 1893 in Ecklage zur Steinhöferstraße. Nach Kriegsschäden 1947 Wiederaufbau der Architekten Baecker & Sirrenberg für den Kaufmann Walper«.*17 Das allseits so genannte »Salve«-Haus, wegen der auffälligen Inschrift über der Haustüre, ist ein nach 2000 vorzüglich renoviertes Spät-Gründerzeit-/Früh-Jugendstil-Haus aus rotem Backstein, wohlversehen mit Wintergarten. Das historische Bild stammt von den Besitzern (zugesandt 2017). |
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
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Steinhöferstraße 8 (»Landgrafenstraße 135 ¾«) Das Haus war nach anfänglich privater Nutzung bald das »Töchterheim Mathildenhaus« der Mathilde-Zimmer-Stiftung. Es ist nach dem Krieg deutlich überbaut worden, aber die alte Form und viele Details sind auch heute noch gut erkennbar.
* * * Zum Kapitel »Töchterheime«: Hier klicken für das Kapitel auf dieser Website. Hier geht es direkt zum dortigen Unterkapitel über die Mathilde-Zimmer-Stiftung, wo sich ein Link auf einen Prospekt findet, in dem auch das Mathildenhaus ausführlich beschrieben ist. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
Die Nr. 9 war ab 1939 laut Adreßbuch (→): »(*Gaufrauenschaft Adolf Hitler-Haus) Gauschule der NS-Frauenschaft. Martha Lehmkühler, Heimleiterin. Trude Nödel, Lehrgangsleiterin«.
Hier klicken für die Rückseite eines weiteren Exemplars der gleichen Karte, absurder Textauszug: »... mitten am Tage eben aus dem Luftschutzkeller gekommen, sitzen wir gegenüber der zerstörten Bibliothek in einem Cafe und stärken uns. Alles ist prima ...« * * * Herr Jörg P. Schäfer (siehe Text rechts) sendet Fotos:
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Steinhöferstraße 9 Ein eventueller kleinerer Vorgängerbau der großen Villa ist auf dem Villa-Mummy-Bauplatz-Bild am Anfang dieses Teilkapitels zur Steinhöferstraße zu sehen.
Die ursprüngliche Nr. 9 ist nicht erhalten: »1950 Anfrage zur Errichtung eines Doppelhauses an Stelle einer in Trümmern liegenden Villa. Aktennotiz der Baubehörde: ›Ruine wurde ohne Genehmigung bis zum EG abgetragen.‹ 1951 Antrag auf Wiederaufbau des Wohnhauses, Architekten Catta & Groth [siehe Schloßteichstraße 4] für W.Schäfer (Henschel & Sohn).«*17 Heute steht auf den Fundamenten des alten Hauses die genannte sehr hübsche 50er-Jahre-Villa mit zwei runden Fenstern rechts und links der Eingangstür. Zur alten Villa, ihrer Zerstörung und dem Wiederaufbau schreibt mir Herr Jörg P. Schäfer unter Beilage von Fotos (siehe linke Spalte): Mein Vater, Dr. rer. pol. Walter Schäfer (*1909) aus Wetter (Ruhr), kam 1936 nach dem Studium in Köln und Prüfungsarbeiten bei der Schmalenbach’schen Treuhandgesellschaft zu Henschel. Anfang April 1936 Hochzeit mit Erika, geb. Hoering in Reutlingen, sie haben sich in Köln kennen gelernt. Im Krieg Prokurist, am 22.10.1943 ausgebombt, seit 1952 Geschäftsführer der Henschel & Sohn GmbH. 1959–1974 Geschäftsführer der Franz Haniel & Cie. GmbH in Duisburg-Ruhrort. †1987 Mülheim an der Ruhr. Ich wurde am 9. April 1937 in Kassel geboren. Meine Eltern wohnten damals im Haus Schlieffenplatz 1 oberhalb des Generalkommandos an der Wilhelmshöher Allee. Nach der Bombardierung der Edertalsperre wurden mein Bruder Gert und ich zu unserer Großmutter nach Reutlingen gebracht. Unser Bruder Dirk kam dort 1944 zur Welt. Drei heftige Angriffe zerstörten Anfang 1945 große Teile Reutlingens. Das Haus der Großmutter blieb verschont und die Familie wurde nach Kassel zurückgebracht. Dort wohnten wir in der Moritzstraße neben dem »Henschel-Bunker« beim Stadtkrankenhaus. Mit dem Näherrücken der Amerikaner wurde die Familie Ende März nach Hedemünden verlegt, wo wir am 6. April unser Kriegsende erlebten. Zur Jahresmitte ging es zurück nach Kassel. Wir kamen im teilzerstörten Haus Wilhelmshöher Allee 22 nahe der Stadtmitte unter, bis im Februar 1952 das wiederaufgebaute Haus in der Steinhöferstraße 9 bezogen werden konnte. Meine Eltern hatten zwar mal die NSDAP-Vergangenheit des Hauses erwähnt, aber über die sonstigen Umstände habe ich wenig mitbekommen. 1959 wechselte unser Vater den Job und die Familie zog nach Mülheim an der Ruhr. Das Haus in Kassel kaufte der ehem. Staatssekretär Josef Rust aus Bonn, der den Vorstandsvorsitz der Wintershall AG übernahm. Ich blieb bis zum Ende meiner Banklehre in Kassel und wohnte im Haus Fieseler, Kurhausstraße 9. Zu den drei Fotos oben in dieser Kolumne schreibt Herr Jörg P. Schäfer: Die Karte von 1930 zeigt (immer v.l.) zur Steinhöferstraße hin im 1. Stock den Bereich, in dem wir Kinder nach dem Wiederaufbau wohnten. Vorne lag mein Zimmer, daneben mit Balkon das meiner beiden 3 und 7 Jahre jüngeren Brüder. Dann kamen der Flur und die Badezimmer sowie das Zimmer der Haushälterin neben dem Treppenhaus. Darunter das Arbeitszimmer mit Bibliothek, Entrée mit Garderobe (2 runde Fenster), Diele mit Gästetoilette sowie Treppenaufgang zum 1. Stock (1 rundes Fenster) und Treppenabgang zum Kellergeschoß mit Durchgang zur Garage und Mülltonnen. Auf beiden Fotos von der Gartenseite aus Südwesten zum Abschluss der Wiederaufbauphase befinden sich im 1. Stock hinter dem Balkon das Elternschlaf- mit Badezimmer sowie daneben das Gästezimmer. Darunter, hinter der links teilverglasten Veranda, das Esszimmer und dahinter die Küche, auch mit Zugang vom Entrée. Neben dem Esszimmer das Wohnzimmer mit offenem Durchgang zum Arbeitszimmer. Unter der Veranda: Abstellraum für Gartengeräte und Tischtennisplatte. Dahinter Waschküche und Heizung sowie rechts Vorrats-, Wein- und Spielkeller mit Bar und weiter hinten Abstellraum und Toilette neben dem Treppenaufgang. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
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Die Steinhöferstraße 10 (Landgrafen-Straße 145 ⅞), eine schöne Neu-Renaissance-Historismus-Villa, »vermutlich um 1890 von dem Bäckermeister Landgrebe errichtet«*17, steht an einer ungeteerten Verbindungsstraße zwischen Steinhöfer- und Mulangstraße. Die umzäunte Dachterrasse ist seltener- und erfreulicherweise auch noch da – das Metall solcher Geländer und auch von schönen Gartenzäunen wurde in den Kriegen oft eingesammelt und eingeschmolzen. Auf der untersten Postkarte beim Eintrag zu Steinhöferstraße 8 ist das Haus ebenfalls (rechts hinten) gut zu sehen. Eine weitere Ansicht von ca. 1900 findet sich auf der Doppelseite 9, Bild 2 im »Artillerie-Album«. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
Eine weitere Ansicht findet sich auf der Doppelseite 9, Bild 2 im »Artillerie-Album«. |
Die Steinhöferstraße 11 war als »Villa Heinrich« in wunderbar verspieltem
Cottage-Stil errichtet worden, diente als Fremdenheim und hieß später »Haus Breiding«. Eine Fraktur-Inschrift
von ca. 1900 auf dem erhaltenen Sockel des Hauses lautet: »Villa
Landgrebe«; gewiß mit dem Erbauer des Hauses Steinhöferstraße 10 in Verbindung stehend. Ein Haus mit vielen Namen. Pensionsbetrieb: siehe auch Steinhöferstraße 3. Hier klicken für eine Anzeigen-Doppelseite aus »Führer duch Hessen, Waldeck und Oberwesergebiet«, herausgegeben vom Verkehrsverband für Hessen und Waldeck, 1929, mit »Fremdenheime Sust«-Anzeigen Haus Sust (Siebertweg 6) und Villa Heinrich.*MA Aus einem Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: »22 Betten, Zimmer m. Frühstück 2.50 bis 4.50 RM, Pension 4.50 bis 6.– Reichsmark.«*MA
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
Ca. 1910. Nicht erhalten.*MA |
Steinhöferstraße 11a (Landgrafen-Straße 134 ⅞): »Elisabeth Fiedler, Fremdenpension, Steinhöferstraße 11a, Villa Fiedler« (Adressbuch von Cassel, Jg. 73.1906 (→)), siehe auch Steinhöferstraße 3. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
* * * Drei Bilder aus einem umfangreichen Prospekt von ca. 1905. Auf dem oberen sieht man im Hintergrund Gebäude der Wiederholdschen Kuranstalt. / Auf dem mittleren ein Fensterblick aus dem »Musikzimmer I« auf die Villa Steinhöferstraße 11. / Und schließlich die Badewanne des Hauses.*7 * * *
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Das prächtige Haus mit der einstigen Adresse Steinhöferstraße 14 (Landgrafen-Straße 136 ¼) war eine historistische »Schweizer Stil«-Villa an der Ecke zur heutigen Hugo-Preuß-Straße (damals »Fürstenstraße«, auch die Adresse »Fürstenstraße 5« kam gelegentlich vor). Das Haus, eines der ältesten der Villenkolonie Mulang, wurde 1901 zur »Pension Villa Hedwig« und zum »Töchterpensionat Dietz, Villa Angelika« (Zum Kapitel »Töchterheime«: Hier klicken). Es ist auf vielen Panorama-Aufnahmen an seinem markanten Turm gut zu erkennen.
* * * Das Haus wurde offenbar 1968 oder kurz danach abgebrochen. Heute steht dort eine Wohnanlage von 1969; Adresse: Hugo-Preuß-Straße 5. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«) | |
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Steinhöferstraße 15 (Landgrafenstraße 152) – Siehe auch die Bilder bei Lindenstraße 13. Der erste Besitzer, »Brandau, J., Dr.med.« (Adreßbuch von 1898), gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«.
m Im Stadtarchiv Kassel befindet sich ein Bericht von Herrn Werner Herwig zum Abriß der Villa (siehe die beiden Bilder links): In den Jahren 1937 bis 1939 machte ich eine Maurerlehre bei der Firma »Gieseke und Hasper«, Emmerichstraße, Kassel. (Stadtarchiv Kassel, E1A, 0.001.208/1–6, Eingang 29.9.2011) |
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Löwenburgstraße 1/3 | 2 | 4 | 6 | 9 | 10 | |
Löwenburgstraße, 1902. Ganz links der Garten der Löwenburgstraße 6 (mit Kanone!), dahinter eine Ecke der Löwenburgstraße 4, rechts davon der Fachwerkgiebel der Löwenburgstraße 1 (Café Mulang), gefolgt von der Löwenburgstraße 3, dem stolzen »Ridinger Schloß« samt hohem Turm. Der Turm im Hintergrund daneben: Steinhöferstraße 6. Das Haus mit Turm ganz rechts: Steinhöferstraße 4.*MA |
Mulangstraße bis Lindenstraße; benannt nach der Löwenburg im Park Wilhelmshöhe. Nach der Vergabe von Straßennamen um 1895 hieß die Straße für etwa zehn Jahre »Bismarckstraße«. – Auf dieser Herkulesbahn-Ansichtskarte heißt eine Straße beim Sanatorium Goßmann in der Druseltalstraße »Löwenburgstraße«. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«) | |
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Löwenburgstraße 1 und 3 Nr. 1 (Moulang-Straße 140 ⅝, auch Bismarckstraße 140 ⅝) war das überaus beliebte »Café Mulang« von Wilhelm Ledderhose (1863–1933), der einer alteingesessenen Wahlershäuser Familie entstammte. Dieses legendäre Haus, errichtet im Cottage-Stil, wurde am 19. Januar 1945 bei einem Bombenangriff zerstört. Der »Oberleddschen«, wie der Volksmund
den in Wahlershausen geborenen Wirt nannte, hatte auch die Fischpacht
von Lac und Fontänenteich inne. So konnte er werben: »Hotel
Ridinger Schloß, Wilhelmshöhe, anerk. gut. Pens., Tägl.
lebende Forellen, eig. Fischerei, Bes.: W. Ledderhose, Kgl. Hofl.«
In »Die Woche«, Nummer 47 vom 18. November 1916 sind auf Seite 1662 einige
Eberth-Fotos vom Abfischen der Teiche ohne weiteren Kommentar wiedergegeben
(auf das Bild klicken für ein Fenster mit der ganzen Seite): * * * Im Juni 1922 wurde in Kassel der Jérôme-Film »Napoleons kleiner Bruder« gedreht. Die Filmleute wohnten im Schloßhotel, hielten sich aber bevorzugt bei Ledderhose auf: Regisseur Georg Jacoby und die Schauspieler Marlene Dietrich, Harry Liedtke, Käthe Dorsch und Jakob Tiedtke. Hier klicken für einen Beitrag von Wolfgang Hermsdorff mit Einzelheiten aus der Zeit der Dreharbeiten.*16 Im selben Jahr – im September 1922 – saß Joachim Ringelnatz (anläßlich eines Gastspiels in der »Perle«) bei Ledderhose, trank ein Glas Wein nach dem anderen und dichtete: »Ich brauchte mindestens zwei Flöhe / für einen Reim auf Wilhelmshöhe.*9
Die Löwenburgstraße 3 (Bismarck-Straße 139 ¾), das »Ridinger Schloß« ist samt Aussichtsturm bestens erhalten. »Große historistische Villa, nach der Datierung der Wetterfahne 1884 erbaut. Nach Hinz/Tacke war der Kunstgärtner, Landwirt und Antiquitätenhändler Heinrich Schüßler (vgl. Löwenburgstraße 6) der Bauherr, wofür auch die Maueranker in Form der Initialen ›HS‹ sprächen. Erster in den Adressbüchern nachweisbarer Besitzer des ›Ridinger Schlosses‹ war 1889 der Justizrat Dr. Oskar Stickel. Ende 1895 gelangte das Haus in den Besitz des Gastwirtes Wilhelm Ledderhose (Café Mulang, ehemals Löwenburgstraße 1) und wurde über Jahre als Hotel genutzt.«*17 Ein Werbetext des Hotels von ca. 1905 lautet: Unmittelbar am Kgl. Park und den Wasserkünsten gelegen, neue und comfortabel eingerichtete Fremdenzimmer, zwei große schöne Gärten. Im Ridinger Schlosse befinden sich Konversations-, Lese-, Rauch- und Spielzimmer, Bäder. Elektrische Beleuchtung. Mäßiger Pensionspreis. On parle français. English spoken. – Aus einem Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: Pension von 4,– RM an, vorzüglicher Mittagstisch, Speisen zu jeder Tageszeit, Spezialität lebende Forellen.*MA Die »Festschrift zur 38. Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure, Cassel 1897« weiß zur Einbettung des Hauses ins Kurgeschehen das folgende: Ein Vereinigunsgpunkt für die in Wilhelmshöhe anwesenden Fremden ist von dem Kur- und Verschönerungs-Verein in den Parterre-Räumen des Riedinger Schlosses durch Spiel- und Lesezimmer geschaffen. Das »Ridinger Schloß« soll nach Georg Ridinger (1568–1616) benannt sein, einem in Straßburg geborenen Baumeister, der unter anderem das Aschaffenburger Schloß schuf. Das Ridinger Schloß hat bis heute ein Portal, das aus dem Jahr 1647 (nach anderen Quellen: 1657) stammt und einem Renaissance-Bau der damals noch nicht untergegangen Kasseler Altstadt (Mühlengasse 26) entnommen worden war (*16). Richtig plausibel ist diese Herleitung des Namens freilich nicht. Aber:
Im Garten der Nr. 3 stand eine Ringergruppe von Johann August Nahl dem Älteren (→) (1710–1781), dem bedeutenden Rokoko-Bildhauer, der speziell in Kassel vieles schuf, so auch Zier-Elemente des Chinesischen Dorfes Mou-lang. Diese Ringergruppe stand ab 1770 in der Nähe des alten Stadtschlosses. So könnte der Name »Ridinger Schloß« eine Verballhornung des Namens »Ringerschloß« sein. Der Teil des Grundstückes, auf dem die Skulptur stand, wurde später der Steinhöferstraße 6a zugeschlagen, die Skulptur wurde auf einem flacheren Sockel auf diesem Grundstück aufgestellt. Die Ringer sind beschädigt erhalten und ringen in einem Stadtmuseums-Depot mit dem Zahn der Zeit: * * * Das Ridinger Schloß war offenbar bevorzugter Aufenthaltsort, vielleicht auch gelegentlicher Wohnort des Mannes, der das »Artillerie-Album« hinterlassen hat, ein Notizbuch mit Fotos aus dem Alltag in der Artillerie-Kaserne neben dem Schloß Wilhelmshöhe. Vier Fotos aus dem Artillerie-Album: |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«) | |
Rechts: Ein Foto aus dem »Artillerie-Album«. Es ist aus dem Hotel »Ridinger Schloß«, Löwenburgstraße 3, nach Westen aufgenommen. Links die Villa Hedwig, Steinhöferstraße 14 (mit hohem Turm); direkt hinter der Löwenburgstraße 2 die Steinhöferstraße 10. Am Saum des Habichtswaldes hinten sind Häuser der Wiederholdschen Kuranstalt zu erkennen, links das Haus Anthoniweg 10. |
Löwenburgstraße 2 (Bismarckstraße 145 ⅜, Bismarckstraße 145). Nicht erhalten.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«) | |
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Löwenburgstraße 4 – erbaut vor 1890. Grundform des Hauses im Nachkriegs-Wiederaufbau erhalten.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«) | |
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Löwenburgstraße 6: »Eklektizistische Villa, erbaut 1891 (nach Hinz/Tacke) in einem der Löwenburg nachempfundenen pseudomittelalterlichen Stil. Bauherr des anfangs nicht durchgehend bewohnten Gebäudes war angeblich der Kunstgärtner und Antiquitätenhändler Heinrich Schüßler (vgl. Löwenburgstraße 3), in dessen Besitz es sich jedenfalls um 1906 befand (Hinweis: die im Dehio genannte Zuschreibung an Georg Kegel beruht auf einem Übertragungsfehler).«*17 Das hochamüsante, vieltürmige Haus wird die »Kleine Löwenburg« genannt (zur großen Löwenburg: Hier klicken). Gitter sind durch gekreuzte Hellebarden gebildet, Wandmalereien mit Rittermotiven vervollständigen das Bild liebenswürdiger, grotesker Architektur des Späthistorismus. (Auch auf der Postkarte am Anfang des Teilkapitels Steinhöferstraße ist die Kleine Löwenburg gut zu sehen, beim obersten Foto in der linken Spalte bei der Steinhöferstraße 8 immerhin eine Ecke derselben, ebenso auf der Seite 4 des Prospekts des Töchterheims Lindenstraße 13.) |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«) | |
Erhalten. Wer hat alte Bilder? | Löwenburgstraße 9: »Villa der Zeit um 1893 in Ecklage zur Steinhöferstraße. Nach Kriegsschäden 1947 Wiederaufbau der Architekten Baecker & Sirrenberg für den Kaufmann Walper«.*17 |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«) | |
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Löwenburgstraße 10, Ecke Lindenstraße (Landgrafen-Straße 145 ¾). »Repräsentative Neorenaissance-Villa. Bauherr war der Bankier Sichel um 1892.«*17 Erhalten. Das Haus wurde sehr bald zum Töchterheim. Die Betreiberinnen waren zwischen 1895 und 1905 Frida Dohm und Julie Dohm, »Pension-Vorsteherinnen«. Das Adreßbuch von 1906 nennt als Betreiberinnen Julie und Frieda Klug (Vornamensgleichheit mit den Vorgängerinnen offenbar zufällig), die aus der Löwenburgstraße 2 hierher umzogen und den Namen »Villa Felicitas« mitbrachten. (Hier klicken für das Kapitel über Töchterheime.) |
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Brabanter Straße 6 | 8 | 12 | 14 | 16 | 18 | 20 | 22 | 30 | 30a | 36 | 38 | 47 | |
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Wigandstraße bis Hugo-Preuß-Straße; benannt nach dem Hause der Herzöge von Brabant, dem Stammhaus der hessischen Fürsten, welches »hier Besitzungen hatte«, wie im Adreßbuch von 1916 steht. Zu Anfang der Villenkolonie-Zeit hieß die Straße auf Plänen gelegentlich auch »Kurvenstraße« oder »Curvenstraße«.
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Ca. 1910: Die Ecke Brabanter Straße / Wigandstraße. Seite 52 eines Geschenkalbums der Schmidt’schen Heißdampfgesellschaft mit Kasselbildern.*MA – Siehe auch das Bild bei Burgfeldstraße 21. |
Der Druselbach-Grünzug auf der südlichen Seite der Brabanter Straße war von Anfang an zur Abgrenzung der Villenkolonie gedacht und sollte nicht bebaut werden (mit Ausnahme von utopischen Kurbad-Planungen). Das ist bis heute so geblieben, aber der Bebauungsdruck nimmt zu. Das Bild zeigt die Einmündung der Brabanter Straße (nach links oben führend) in die Wigandstraße (die Allee im Vordergrund). |
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Blicke von der Straßenbahn-Haltestelle Wigandstraße auf die Brabanter Straße. Oben: Rechts von den Vordergrund-Bäumen sieht man in der Ferne Häuser der Wiederholdschen Anstalt. Hinter dem Strommast die Steinhöferstraße 11. Das Haus mit Fachwerk-Dachgeschoß, auf das der Herr im Vordergrund zu blicken scheint, ist die Schloßteichstraße 19. Daneben der Garten-Portikus der Villa Mummy, Kurhausstraße 13. Direkt links neben dem hohen Mast die Kurhausstraße 11. Das auffällige Haus mit Dachreiter rechts vom Mast: Burgfeldstraße 21, rechts davon die Klinik Dr. Greger, Burgfeldstraße 17. Das große Haus rechts ist die Wigandstraße 16. Unten: ein Foto aus dem Album der Familie Greger, aufgenommen vom selben Standort. Man sieht das nunmehr größere Gebäude der Klinik Dr. Greger. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«) | |
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Brabanter Straße 6 Nach Unterlagen, die mir eine Brabanter-Straßen-Bewohnerin gegeben hat: »Originalzustand ›Haus Weicke‹ 1926, Bauherr: Generalmajor Weicke. Architekten: Alfons Baecker und Fritz Sirrenberg. 1953 Wiederherstellung und Ausbau des Dachgeschosses nach Kriegseinwirkung (Brandbomben!) [mit Satteldach] / 1968 Sanierung und Neubau einer Garage mit Freisitz. Bauherr: Prof. Dr. H. Nagell, Architekt: Helmut Witte / 1980 An- und Umbau des Wohnhauses [zur Brabanter Straße hin giebelständiges Zwerchhaus links {wenn man das so nennt}, senkrechte dunkle Holz-Strukturelemente] sowie Entfernung der Anbauten des Jahres 1968 (der Garage und des Freisitzes). Bauherrin: Margarete Nagell, Architekten: Lothar Martin, Wolfgang Abt«. Blick auf die Ostseite des Hauses: siehe das Bild bei der Burgfeldstraße 18. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«) | |
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Brabanter Straße 8, ein sehr schönes und gut erhaltenes Haus von 1927. »Repräsentative zweigeschossige Villa des Marine-Oberbaurats a.D. Otto Engel, der hier 1927 einzog. Gestaltet unter Verwendung von expressiven Art déco-Elementen«.*17 Herr Klaus Duda schreibt mir: Ich bin 1956 in Kassel geboren (Am Luisenplatz 1, gegenüber der damaligen Feuerwache) und habe von 1964 bis 1974 in der Oberbinge gewohnt. Meine Grundschule war im Katharinenhaus (2) in Kirchditmold auf dem Lindenberg. Die Familie meines Urgroßvaters Dr. Leonhard Duda (Generalarzt a.D. *1867, †1953) lebte in der Kölnischen Straße 113 in ihrem (meines Wissens) eigenen Haus.
Das wurde jedoch bei einem Bombenangriff auf Kassel weitgehend zerstört. Sie zogen dann als Notunterkunft in die Brabanter Str. 8 und lebten im Dachgeschoss auf der Ost- und Nordseite. Ich habe das Haus zwischen 1964 und 1974 als gelegentlicher Besucher betreten. Es wurde von einer breiten, repräsentativen Treppe über 3 Stockwerke bis in das ausgebaute Dachgeschoss erschlossen. Von den Treppenpodesten gingen direkt die Zimmertüren oder die seitlichen Flure ab, ohne abschließende Wohnungstüren. Offenbar gehörte bei der Planung alles zu einem gemeinsamen großen Haushalt. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«) | |
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Das Haus Brabanter Straße 12 sowie das nebenstehende Eckhaus Kurhausstraße 17 waren Bauten der Architekten Baecker und Sirrenberg, die in den 1920er und 1930er Jahren sowie nach dem Krieg zahlreiche Häuser in der Villenkolonie errichtet haben.
Das schöne Baecker-und-Sirrenberg-Haus wurde 2005 abgerissen und durch eine »Stadtvilla« ersetzt. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«) | |
1930: Panorama-Aufnahme.*MA – Die beiden auffallenden kirchenähnlichen Türme im linken Bildteil sind: ganz links Steinhöferstraße 14, weiter rechts Steinhöferstraße 11. 1939: Winter-Panorama.*MA |
Zwei Montagen aus je zwei Privatfotos vom Frühjahr 1930 und Winter 1939. Die Brabanter Straße oberhalb der Kurhausstraße. Die Bilder wurden von einem Haus in der Hunrodstraße aufgenommen, das etwa da steht, wo vorher das Henkelsche Elektrizitätswerk stand (siehe »Kurort und Bad« / »Palmenbad«). Die Villen Brabanter Straße 14 bis 20 sind auf dem oberen Bild kürzlich fertig geworden bzw., links, die Brabanter Straße 22, im Bau. Auf beiden Bildmontagen sieht man eine Straßenbahn der damaligen Linie 5 (seit 2020 fährt hier die 4, die bis 2008 »3« hieß). Rechts sind jeweils Gebäude der Kurhausstraße zu erkennen, die Häuserreihe hinter der Brabanter Straße gehört zur Lindenstraße. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«) | |
Brabanter Straße 14–20, Luftaufnahme von ca. 1940: Brabanter Straße (links unten), Kurhausstraße (rechts nach hinten), Lindenstraße (hinten quer). |
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«) | |
Ca. 1960: Brabanter Straße (links), Lindenstraße (rechts) und Hugo-Preuß-Straße (oben). Jeweils in der Mitte das »Haus Fernblick«, Brabanter Straße 30; das letzte Haus unterhalb von »Haus Fernblick«: Brabanter Straße 26.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«) | |
Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: »Erstklassiges Haus in bester Lage, Bad, flW., Gar., Kaffee-Konditorei-Restaurant.« »Vor dem ›Fernblick‹«, 1932/33, aus dem Fotoalbum einer Schülerin des Töchterheims Luisenhaus I.*MA |
Brabanter Straße 30, 1924 fertiggestellt, war 1935 das »Haus Fernblick, Inhaber: Marie Oetzel«.
Die Lage des Hauses samt großem Garten ist auch auf dem Kur-Prospekt im ersten Teilkapitel zur Villenkolonie gut zu sehen. Das Haus ist erhalten; das einst großzügige Grundstück wurde bebaut. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«) | |
Nr. 30a |
Brabanter Straße 30a, Bau der Architekten Baecker und Sirrenberg für Frau Hedwig Gähme, laut der Liste »Aufstellung der Bauten 1968« (hier klicken für das 2seitige PDF) errichtet auf dem Grundstück des Hauses Nr. 30, welches bis dahin weit zurückgesetzt stand und auf die Straße herabblickte. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«) | |
* * * Panoramaweg: »Die frühe Hinwendung zum Fußball führte dazu, dass wir, auf der Straße und wo immer möglich, einen Ball bewegten. Mit Jungs aus der Nachbarschaft spielten wir regelmäßig Samstag nachmittags auf der ›Panno‹. Das war die Wiese unterhalb des Panoramawegs. Die Wiese hatte starkes Gefälle. Die eine gedachte Seitenlinie war oben am Panoramaweg, die andere unten an den Gärten der Villen zur Hugo-Preuß-Straße. Einen Pass nach vorne spielte man zweckmäßigerweise, indem man den Ball bergauf schlug. Er rollte dann in weitem Bogen Richtung Tor hinab. Den Anwohnern gefiel unser Lärmen natürlich nicht, aber sie ließen uns meist gewähren.« (Jörg Schäfer, Steinhöferstraße 9) |
Brabanter Straße 36 und 38. Nr. 38: »Historistisches Landhaus mit Jugenstil-Anklängen, erbaut um 1907 von der Firma Schmidtmann & Sohn.«*17 – Das Haus ist seit 2020 ein »Co-working-Raum«, hier (→) ein Link auf die Website; hier (→) ein Link auf einen HNA-Beitrag. – Der hangauf, zur Hugo-Preuß-Straße gelegene frühere Garten des herrlichen Hauses ist in den 2010er Jahren mit einem Geschoßbau verstellt worden. Die Brabanter Straße 36 erfreut sich weiterhin des Daseins, wenn auch ohne Kuppel, Wintergarten und Fensterläden. Auf der Luftaufnahme von 1937 sieht man ganz links die Brabanter Straße 47 (heute Waldorfschule), rechts anschließend die Nummern 38 und 36. * * * Im Haus Nr. 36 war von 1957 bis 1981 das »Privatgymnasium Wilhelmshöhe« untergebracht. Weitere Häuser, die zum »PGW« bzw. zum Umfeld desselben gehörten: Haus Fernblick (Brabanter Straße 30), Haus Mariental (Zeche Marie). Im Mulang-Archiv vorhanden:
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«) | |
Siehe auch die Bilder im nächsten Teilkapitelchen, »Brabanter Straße / Ecke Hugo-Preuß-Straße«. |
Brabanter Straße 47 |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«) | |
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Brabanter Straße / Ecke Hugo-Preuß-Straße Linke Spalte oben: Die Hugo-Preuß-Straße zwischen Brabanter Straße (rechts einmündend; das auffällige, aus heutiger Perspektive erstaunlich freistehende Haus ist die Brabanter Straße 38) und Steinhöferstraße (das Turm-Haus ist die Steinhöferstraße 11). Rechts zwischen Telegraphenmast und dem Eckhaus, in der Ferne: Die Villa Mummy, Kurhausstraße 13. Das zweite Bild zeigt links die Brabanter Straße 38 (gegenüber steht noch nicht die heutige Waldorfschule, die Brabanter Straße 47). Rechts im Hintergrund die Hunrodstraße mit dem auffälligen Schornstein des Henkelschen Elektrizitätswerks, das die Villenkolonie und die Herkulesbahn mit Strom versorgte und dessen Abwärme das Palmenbad heizte. Auf dem dritten Bild ist die Villa Brabanter Straße 47 zu sehen: »1914 bezogene Villa des Offiziers von Rogister. Ab 1948 Sitz der seit 1930 in Kassel bestehenden Freien Waldorfschule.«*17 – Siehe dazu auch das Foto am Ende der Einführung zur Brabanter Straße. Links unten: Ein Winterblick die Brabanter Straße hinunter. Foto aus dem Album einer Schülerin des Töchterheims »Luisenhaus I« in der heutigen Druseltalstraße (hier klicken).
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(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Hugo-Preuß-Straße 2 | 4 | 5 | 9 | 16 | 18 | 20 | 21 | 27 | 40 | 44 | 52–56 | |
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bis 1945 »Fürstenstraße« (gelegentlich auf Karten auch »Kurfürstenstraße«), Mulangstraße bis Im Druseltal; benannt nach Hugo Preuß, 1860–1925, Staatsrechtslehrer, Politiker (Entwurf für die Weimarer Verfassung).
Siehe auch den Plan von 1938 am Anfang des Unterkapitels zur Löwenburgstraße, der den nördlichen Teil der Hugo-Preuß-Straße zeigt. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
Ca. 1910, Ansicht von Norden. Nicht erhalten.*MA |
Das Haus Hugo-Preuß-Straße 2/2a (Mulangstraße 131 ½ bzw. Moulang-Straße 131 ½) gehört heute zur CVJM-Hochschule, vorher beherbergte es das Evangelische Fröbelseminar. Errichtet wurde das große Eckhaus, das viel um- und einmal ganz neu gebaut wurde, als Bestandteil der Wiederholdschen Kuranstalt. Viele Bilder und die Geschichte der ganzen Häusergruppe: siehe das Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«, Unterkapitel: »Reichel / Dr. Wiederhold / Dr. Rohrbach«. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
Ca. 1930. Erhalten.*MA |
Hugo-Preuß-Straße 4: Ein ansprechendes Haus wohl vom Ende der 1920er / Anfang der 1930er Jahre. Auf der Luftaufnahme ganz am Ende des Teils »Brabanter Straße« ist es recht gut an seinem halbrunden Erker zu erkennen (und hat schon sein Nachbarhaus, Hugo-Preuß-Straße 6). |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
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Nr. 5: Das Haus Steinhöferstraße 14 , gelegen an der nördlichen Ecke Hugo-Preuß-Straße/Steinhöferstraße, hatte offenbar gleichzeitig oder zeitweilig die Adresse Hugo-Preuß-Straße 5. Das Haus wurde offenbar um 1968 abgebrochen. Heute steht dort eine Wohnanlage von 1969; Adresse: Hugo-Preuß-Straße 5. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
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Das Grundstück Nr. 9 blieb bis in die späten 1980er Jahre unbebaut. Eine – gewiß fiktive, nicht für die Ausführung vorgesehene – Studentenarbeit aus dem Wintersemester 1950/51 liegt im Mulang-Archiv: »Entwurf zu einem Arzthaus in Kassel-Wilhelmshöhe«. Der Name des Studenten ist wohl »Hecker«.
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
Hugo-Preuß-Straße 16 Hausnummer 16 ist heute die Adresse des »zweigeschossigen Landhauses der Fürstin von Solms aus der Zeit um 1920/25«*17, von dem mir leider bisher keine alten Fotos oder Dokumente bekannt sind – die Hugo-Preuß-Straße 16 ist eines der schönsten Häuser in Mulang. Herr Björn Buxbaum-Conradi schreibt mir, »dass dort bis zu ihrem Tod (1963) Hildegard Henschel lebte, die Witwe des Inhabers der Firma Henschel, Karl Henschel.« |
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
Die aufgedruckte Hausnummer 16 stimmt zumindest heute nicht mehr; es handelt sich um die Nummer 18. |
Hugo-Preuß-Straße 18
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
Ein Haus des Kasseler Architekten Paul Bode (→), Bruder des Documenta-Gründers Arnold Bode. Beim Klicken auf das Bild öffnet sich eine Doppelseite über dieses Haus aus: Klara Trost: »Das Haus am Hang«. Bauwelt-Sonderheft 40. Frankfurt a. M. / Berlin: Ullstein Fachverlag, o. J. (1959), 24 S.*MA Auf Seite 8 des Heftes wird ein »Haus auf der Höhe bei Kassel« beschrieben, »an einem Osthang in freier Lage nahe am Eingang zum Park Wilhelmshöhe«. Hier klicken. Wo steht oder stand es, wer weiß es? |
Hugo-Preuß-Straße 20
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
In der Hugo-Preuß-Straße 21, im »Haus Heimgarten«, wohnte der Kinderarzt Dr. Felix Blumenfeld (1873-1942). Siehe das Kapitel »Persönlichkeiten«. Das Haus ist nicht erhalten. |
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
Fotos der Sanierung und des liebevoll und vortrefflich sanierten Hauses, übersandt von der Besitzerin (*26): |
Hugo-Preuß-Straße 27 Zu diesem herrlichen Hause schreibt die Besitzerin im Juli 2021: Unsere Villa wurde in 1920/1922 vom Postdirektor Franz Wagner erbaut. Heute ist es ein Einzelkulturdenkmal und wird vom Denkmalamt als großvolumiges Landhaus bezeichnet. Zu den Erbauerzeiten hieß die heutige Hugo-Preuß-Straße ja noch Fürstenstraße (damals war es wohl die 11). Tagungsräume Kassel – Villa Becher |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
Auf einem Foto von 1908 im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«, Unterkapitel »Kurhotel / Luisenhaus«, sieht man die Nr. 40 am rechten Rand. |
Hugo-Preuß-Straße 40 – »Fürstenstraße 20, Haus Abendfriede« (Aufdruck auf einer Postkarte mit identischem Motiv des obersten Bildes links). »Parkartiges Areal in Randlage zum Bergpark mit unterschiedlich alten Bauten, heute zum Sitz des CVJM gehörend. Repräsentativer Altbau Villa Abendfrieden: Hoher und großvolumiger Massivbau über geländebedingt hohem Sockel. Neorenaissance- und Jugendstilanklänge. [...] Inschriftplatte an der westlichen Giebelseite: ›Villa Abendfrieden erbaut 1907‹. [...] 1950 wurde durch den damaligen Eigentümer, dem Hess. Siechenhaus Hofgeismar, ein in Kubatur angepasster Anbau an der Nordseite erstellt, zweigeschossig mit Hochkeller und ausgebautem Dach mit Wohnräumen für Angestellte. 1974 Erweiterung zum CVJM-Internat.«*17
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
Ca. 1935. Erhalten.*12 |
Hugo-Preuß-Straße 44: »Gediegen-repräsentative Villa aus der Zeit um 1930.«*17 |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
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Hugo-Preuß-Straße 52, 54, 56: »Dreiteilige, aufwendig gestaltete Reihenvilla, bezogen 1913, errichtet unter Beteiligung des Maurermeisters Rennert.«*17 Das nebenstehende obere Bild stammt aus dem Privatalbum eines »Heimchens« im Haus Paretz, einem Nebenhaus des Luisenhauses der Mathilde-Zimmer-Stiftung:
hier klicken für das Unterkapitel »Kurhotel Wilhelmshöhe / Luisenhaus I« auf dieser Website. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«) | |
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Die Endhaltestelle der Straßenbahn in der Zeit, als die Hugo-Preuß-Straße noch »Fürstenstraße hieß«, vor dem Bau der Wendeschleife Druseltalstraße.
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(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Anthoniweg 2 | 10 | 14 | |
1899: Das Panorama der »Kuranstalt Dr. Wiederhold« zeigt links oben drei Häuser des heutigen Anthoniwegs: v.l.: Die heutige Nr. 10 (erhalten) / die Nr. 12 (im Krieg zerstört, heute steht dort ein schmuckloser Nachfolgebau) / sowie die Nr. 14 (erhalten, später Forsthaus, heute Privathaus.). Daneben, etwas abgesetzt, die einstige »Villa Dr. Schmidt«, siehe den folgenden Eintrag.*24 |
Mulangstraße bis Hugo-Preuß-Straße; benannt nach Johann Jacob Anthoni, 1675–1740, Goldschmiedemeister, der 1713–1717 im Messinghof der Stadt Cassel die Herkules-Figur in Kupfer trieb. – Der Anthoniweg ist zweigeteilt: zwei Stichstraßen führt von der Hugo-Preuß-Straße bzw. von der Mulangstraße aus bogenförmig aufeinander zu. Der Teil, der an der Mulangstraße beginnt, ist mit zwei älteren Häusern bebaut: Nr. 10 und Nr. 14. Die andere Stichstraße wurde erst in den 1930er Jahren angelegt, nachdem Dr. Wilhelm Rohbach in der Inflation seine Heilanstalt retten konnte, aber das Parkgrundstück verkaufen mußte; viele hübsche Villen dieser Zeit sind dort erhalten geblieben. Der Anthoniweg ist auf einigen Luftaufnahmen in den Kapiteln »Brabanter Straße« und »Hugo-Preuß-Straße« zu sehen. Siehe auch den Plan von 1938 am Anfang des Unterkapitels zur Löwenburgstraße. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Anthoniweg«) | |
Ca. 1875: Der »Gasthof Schweizerhaus«, erbaut als Kurheim von Dr. Schmidt ca. 1867, ganz am oberen Ende der heutigen Mulangstraße, auf dem Weg zur Einmündung des Anthoniweges. Nicht erhalten. (→) *14 |
Das älteste Haus der heutigen Villenkolonie: Die Villa des kurfürstlichen Leibmedikus’ Dr. Justus Schmidt, erbaut 1867, die er auch als Kurheim nutzte. Das Haus wurde 1877 Teil der Kuranstalt Dr. Wiederhold und ging 1920 in den Besitz Dr. Wilhelm Rohrbachs über (siehe hierzu die entsprechenden Unterkapitel im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«; dort zahlreiche weitere Bilder, auch vom »Schweizerhaus«). Das Bild links trägt auf der Rückseite den handschriftlichen Vermerk: »Gasthof Schweizerhaus, abgebrannt 8.5.1900.« Ein weiterer Hinweis auf eine Zerstörung findet sich nicht. Das Haus wurde wieder aufgebaut, aber im Zweiten Weltkrieg abermals beschädigt und alsbald abgerissen. Heute stehen an seiner Stelle irgendwelche Neubauten. |
(Zum Anfang des Teilkapitels »Anthoniweg«) | |
Das Bild, aufgenommen 1961 vom Balkon des Hauses Anthoniweg 2, zeigt die freundlichen 1930er-Jahre-Villen, die auch heute noch den Charakter dieser höchstgelegenen Straße des Villenviertels ausmachen. |
Anthoniweg 2
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Anthoniweg«) | |
Nr. 10
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Anthoniweg 10: »Teil der ältesten Bebauung des Villenviertels, um 1885 direkt am Waldrand errichtet und spätestens 1897 als ›Villa Waldeck 1‹ Teil der Wiederholdschen Kuranstalt.«*17 Ein Rotziegelbau von ca. 1895 in bester Erhaltung auf einem wunderbaren Grundstück. (Bild: siehe oben, neben der Beschreibung des Anthoniwegs). (Es gab [und gibt] eine weitere »Villa Waldeck« in Mulang: Lindenstraße 1)
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(Zum Anfang des Teilkapitels »Anthoniweg«) | |
Ein Bild des Hauses: siehe oben, neben der Beschreibung des Anthoniwegs. | Anthoniweg 14: Ein sehr gut erhaltener Bau von ca. 1890 mit vielen schönen Details. Das Haus war zu Zeiten der jeweiligen Heil- und Kuranstalten das private Wohnhaus der Familie Dr. Moritz Wiederholds und später Dr. Wilhelm Rohrbachs. Es beherbergte bis in die 2000er Jahre das Forstamt Kassel von »Hessen-Forst« und ist seitdem ein Privathaus, auf dem großen Grundstück ward ein – zeittypisches Haus errichtet. |
(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Hotels, Pensionen, Gaststätten ... | |
Gastlichkeit in Mulang * * *
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Liste der Hotels, Pensionen, Pensionate, Restaurants, Gästehäuser und Sanatorien im Park Wilhelmshöhe, in Mulang und am Eingang des Druseltals (* = wird noch betrieben)
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(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Die Außenstelle des KZ Buchenwald in Mulang | |
Siehe auch das Unterkapitel »das Außenkommando Druseltal« im Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«, dort auch ein Link auf den vollständigen Text des Buches von Alfred F. Groeneveld. |
Im Buch »Alfred F. Groeneveld: Im Außenkommando Kassel des KZ Buchenwald (Nationalsozialismus in Nordhessen – Schriften zur regionalen Zeitgeschichte, Band 13), Kassel 1991« wird von Groeneveld, einem niederländischen Häftling, der als Schreiber arbeitete, berichtet, wie das Buchenwald-Außenlager im Druseltal 85 auf Geheiß des »Höheren SS- und Polizei-Führers« Josias Erbprinz von Waldeck und Pyrmont angelegt und betrieben wurde, um in Wilhelmshöhe verschiedene Baracken zu erbauen. Diese dienten zu dem Zweck, weitere Bauvorhaben von Waldecks in Nord- und Oberhessen zu organisieren und zu planen. Diese Außenstelle war, gemessen am Lager Buchenwald, nach Groeneveld noch ein »besseres« Lager, doch Unterernährung, Folter und härteste Arbeit waren an der Tagesordnung. Krankheit bedeutete meist die Rücksendung nach Buchenwald (zum »Verschrotten«, wie die übliche Bezeichnung der SS-Führung lautete). Von Waldeck ließ von Zwangsarbeitern ab Sommer
1943 zwei Baracken oberhalb des Anthoniwegs, am sogenannten
»Panoramaweg«, planen und errichten. Diese Baracken
stehen heute noch (Ergänzung 2020: Die Baracken wurden weitestgehend abgerissen, hier (→) findet sich ein Foto davon, wie sie aussahen). Sie wurden nach dem Krieg von der Massageschule
Dr. Wilhelm Rohrbach benutzt. |
(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Wer kennt diese Häuser? | |
Unbekannte Häuser Bitte um Hilfe bei der Identifizierung. |
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* * * Mal keine Villa, sondern das Gegenteil:
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(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Im Mulang-Archiv vorhanden: Neumeister & Häberle, Karlsruhe: Neu-Bauten. 1894–1900. |
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(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) | |
Dank und Nachweise | |
Dank an
*MA Mulang-Archiv, Privatarchiv des Autors und Betreibers dieser Website, Friedrich Forssman, und seiner Frau Cornelia Feyll *1 Heinrich Schmidtmann: Erinnerungsbilder, Kassel 1910. Ein Nachdruck weiter Teile dieses Textes, ergänzt um viele Fotos: Karl-Hermann Wegner (Hg.): Heinrich Schmidtmann, Erinnerungsbilder, Kassel 1993. *2 Familienarchiv Meister *3 Familienarchiv Greger *4 Familienarchiv Siebert *5 Bürgerverein Wilhelmshöhe/Wahlershausen (Hg.): Historische Fotografien aus Wilhelmshöhe/Wahlershausen, Kassel 1986 *6 Stadtarchiv Kassel *7 Sammlung Rolf Lang, Niestetal *8 Familienarchiv Amberg *9 Wolfgang Hermsdorff: Kassel 1900 bis heute, 3.Aufl., Kassel 1961 *10 Ralf Zumpfe, Karin Schrader, Carsten Thiemann: Architekturführer Kassel 1900–1999, Kassel 1997 *11 Paul Heidelbach: Die Geschichte der Wilhelmshöhe, Leipzig 1909 *12 Stadtmuseum Kassel *13 Magistrat der Stadt Kassel (Hg.): Neues Leben in alten Stadtteilen, Informationsschrift über Modernisierung für die Bürger der Stadt Kassel, 2/1977. *14 UniversitätsBibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel *15 Familienarchiv Bornhütter *16 Wolfgang Hermsdorff, Ein Blick zurück, Reproduktion der HNA-Serie, zusammeng. m. Registern und Quellenverz. v. Hiltgunde Thiele, Kassel 1992. *17 Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Brigitte Warlich-Schenk (Hg.): Kulturdenkmäler in Hessen, Stadt Kassel III, Stuttgart 2008 *18 Familienarchiv Berlipp *19 Familienarchiv Obermüller *20 Familienarchiv Kramer *21 Familienarchiv Djukic *22 Familienarchiv Matthaei *23 Familienarchiv Lamprecht *24 Familienarchiv Evamarie Junginger-Rohrbach *25 Archiv Yannick Philipp Schwarz, Kassel *26 Becher, Kassel *27 Sammlung Kuhne, Fulda *28 Nachlaß Tilman Störmer; Dank an Gerd Fenner, Kassel *29 Heinrich Brunner *30 Museumslandschaft Hessen Kassel / Graphische Sammlung (Foto: G21881) *31 Familienarchiv Bärtschi/Lepke *32 Martin Straube *33 Ursula Henkel *34 Gabriele Weltermann *35 Klaus-Peter Wieddekind *36 Peter Neumann *37 Werner Graßmann *38 Familienarchiv Gnädinger *39 Familienarchiv Kraft/Baecker *40 Sammlung Dieter Rüsseler *41 Nordwestdeutsches Museum für IndustrieKultur Delmenhorst *42 Familienarchiv Colsman, Velbert *43 Rolf Vidal *44 Manfred Schröder *45 National Archives Catalog, Spot Number D11865, Sortie US30-5742, Exposure RSV-2086 (»Image may be indexed by 51N009E, NAID 44239514«), https://catalog.archives.gov/id/242791599 (→) *46 Familienarchiv Schäfer |
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(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.) |